Jetzt in Bitcoin investieren? Und was ist das eigentlich? Eine Annäherung.

Christian Antons • Feb. 04, 2022

Jetzt in Bitcoin investieren? Und was ist das eigentlich? Eine Annäherung.

Alle paar Jahre wieder taucht er wieder sehr präsent in den Medien auf, vor allem immer dann, wenn er zu einem sogenannten „Bullen-Run“ ansetzt, der Bitcoin.


Was ist damit konkret gemeint? Nun wer kennt sie nicht die Meldungen aus der „Tagesschau“, dem „heute-journal“, der allgemeinen Presse und einfach vielleicht auch in Deinem News-Feed, die besagen: „Bitcoin stürmt zu einem neuen Allzeithoch“, „Bitcoin schlägt die Börse!“, „Bitcoin überhitzt!“.


Da gibt es die Arbeitskollegin oder Kollegen, die gute Freundin oder Freund oder weitläufige Bekannte und Verwandte und die erzählen davon, dass sie jetzt Bitcoin gekauft haben und „Blockchain und so sei ja die Zukunft“. Nicht selten sind es die gleichen Personen die einige Wochen später, wenn der „Bär“ den Crypto-Markt ereilt (also erhebliche Kurseinbrüche), man solle wohl doch besser die Finger davon lassen, vor allem, wenn sie sich über ihre Verluste ärgern.


Manch einer fragt dann bei nächster Gelegenheit beim Bankberater seines Vertrauens nach. Die Auskunft dort? Häufig ein Fragezeichen im Gesicht, eher Abraten „weil hoch riskant“ und Ansatz zu einem Verkaufsgespräch für alternative Produkte, man kennt das ja.


Also fragst Du Google. Was dann kommt erschlägt Dich: Im schlechtesten Falle landest Du auf Websites, die heillose Renditeversprechen machen, von Anlagen in der Blockchain mit künstlicher Intelligenz sprechen und Dir Geld entlocken wollen, kurz einem sogenannten „Scam“ (Betrugsseite). Im besseren Falle landest Du auf seriösen Seiten. Aber auch die helfen Dir als Einsteiger häufig nur bedingt. Es fallen Abkürzungen und Begriff wie „DeFi“, „staking“, „lending“, „mining“, „earning“ oder „hodln“. Du bist letztlich so ratlos wie vorher.


Vielleicht fragst Du jetzt in Deinem Bekanntenkreis erneut. Einfache Fragen, wie z. B. „ist Bitcoin denn jetzt eine Währung?“, werden mal mit einem „ja klar, damit kann man ja sogar bezahlen“ beantwortet, aber auch mit „nein, das unterliegt keiner Regulierung und ist hochriskant, verzocke Dein Geld doch nicht!“. Du gibst auf und die Zeit vergeht. Wochen später tauchen dann immer mal wieder prägnante und recht aufregende Schlagzeilen auf wie sinngemäß:


  • „Elon Musk – Tesla – investiert 1,5 Mrd. US-Dollar in Bitocoin!“
  • „Bitcoin eilt von Allzeithoch zu Allzeithoch, wo ist die Grenze?“
  • „PayPal will Bitcoin einführen und als Zahlungsmittel anbieten!“


Dies nagt an Dir und Du denkst erneut darüber nach, ob Du nicht eventuell doch eine Chance verpasst, dabei sein solltest und wenn ja wie?


Soweit zur Einleitung. Erkennst Du Dich wieder? Ja?

Keine Sorge, dass ist das ganz normal. Und falls Du Dich wirklich schon so viel damit beschäftigt und das Thema verfolgt haben solltest, bist Du auf einem sehr guten Weg und weißt wahrscheinlich schon mehr über das Thema als mutmaßlich ein Großteil der Bevölkerung. Wahrscheinlich legst Du zumindest teilweise Dein Geld auch schon an der Börse in Form von Fonds, ETF oder Aktien an. Ansonsten würde Dich das Thema wahrscheinlich gar nicht so sehr reizen.


Dieser Blogbeitrag kann keine Schulung und intensives Aneignen Deinerseits von seriösen Wissen zur Einschätzung des Cryptomarktes und mögliche Handlungsfelder ersetzen. Wenn Du ein nachhaltiges und großes Interesse an dem Thema hast und Dich richtig einarbeiten möchtest, empfehle ich Dir mein Onlinekurs-Angebot, aber das musst Du wissen. Hier vermittle ich Dir einen ersten Eindruck des Marktsegmentes:


myMPI kann vielleicht etwas Struktur in die Sache bringen und Dir einen Einstieg erleichtern. Deshalb erläutere ich Dir nachfolgend ein paar grundsätzliche Zusammenhänge und wage auch die eine oder andere plakative Aussage, die vielleicht etwas provoziert, aber das gehört dazu. Vielleicht gelingt es mir zudem, bei Dir das eine oder andere Fragezeichen zu löschen und Dir eine eigene erste Einschätzung zu ermöglichen, ob es etwas für Dich sein könnte.


Vorab eine Klarstellung an alle Crypto-Fans und wirklichen Experten, Nerds u. a. da draußen: Nein auf tiefe Details gehe ich bewusst hier nicht ein und ja teilweise sind es pauschale und sehr vereinfachende Darstellungen. Aber genau darum geht es hier, Neugier wecken und Erkenntnisgewinn und die „grobe Struktur“ zu verstehen für Newbies. Denn genau dies ist, was viele vermeintlich „einfache Anlegerinnen und Anleger“ sowie allgemein erstmals an Crypto und Blockchain interessierte Menschen da draußen suchen. Also seht mir bitte nach, wenn das eine oder andere etwas oberflächlich oder grenzwertig erscheint.


So tabula rasa, steigen wir ein, mit ein paar wichtigen Klarstellungen und plakativen Aussagen:


Sind Geldanlagen und Kauf von Bitcoin und Co. eine sichere und gute Investition für mich?


Die wichtigste Information vorab: Totalverlust droht! Dies muss Dir klar sein. Sollte es deshalb ein Basisinvestement für Dich sein? Ganz klar: Nein! Also „sichere Anlage“, nein. „Gute Investition“ ist schon was anderes und vielschichtiger. Ausgehend von der Annahme, dass Du eine Summe „x“ über hast (wirklich über, siehe Totalverlust) oder monatlich kleinere Beträge „erübrigen“ kannst, kann (!) es eine sehr gute wie lohnende Investition werden, muss aber nicht. Die Betonung liegt auf „kann“ und nicht „muss“ oder „wird“. Dies werden wir alle erst in einigen Jahren sehen. Als "Beimischung" mit ausgeprägtem "Chancen/Risikoprofil" aber einen Gedanken und eine Entscheidung wert.


Bitcoin ist doch Blockchain und Crypto oder? Wenn die Leute über Cryptowährungen sprechen, meinen sie doch alle Bitcoin, richtig?


Da wirfst Du einiges durcheinander. Ich könnte jetzt hier natürlich Wikipedia und sehr detaillierte, wissenschaftlich korrekte Ausführungen vornehmen. Tue ich bewusst nicht. Ich halte es sehr oberflächlich, im Kern vielleicht sogar nicht ganz korrekt und doch ermögliche ich Dir so ein wenig Struktur und Orientierung: Stelle es Dir so vor, die „Blockchain-Technologie“ ist die Basistechnik für und hinter den Cryptowährungen. Sie wird zukünftig in vielen Bereichen sicherlich die Wirtschaft, Industrie und Finanzwelt verändern und tut dies auch bereits. Die Cryptowährungen (auch häufig „Token“ genannt ohne darauf näher einzugehen) bedürfen also für Ihre sinnhafte Existenz der Blockchain-Technologie. Und es gibt nicht „die Blockchain“ sondern mehrere, mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Und nein wenn die Leute über Cryptowährungen sprechen, meinen zwar viele, aber bei weitem nicht alle und schon gar nicht die, die sich ein wenig oder sehr gut auskennen nur den Bitcoin. Es gibt heutzutage wirklich tausend(e) von Cryptowährungen. Dafür gib in Google einfach mal „coinmarketcap.com“ ein und Du bekommst sofort ein Gefühl dafür.


Was ist dann Bitcoin genau?


Da zitiere ich dann mal doch Wikipedia: „Bitcoin ist eine Kryptowährung auf Basis eines dezentral organisierten Buchungssystems. Zahlungen werden kryptographisch legitimiert und über ein Netz gleichberechtigter Rechner abgewickelt. Anders als im klassischen Banksystem üblich ist kein zentrales Clearing der Geldbewegungen notwendig.“ Diese Beschreibung beinhaltet bei weitem nicht alle Aspekte von Bitcoin, aber trifft es im Kern und für Dich, denke ich, ganz gut. Der Erfinder von Bitcoin ist ein Pseudonym „Satoshi Nakamoto“, das Erscheinungsjahr war ca. 2009, Bruchteile eines Bitcoins heißen deshalb auch „Satoshis“. Zu guter Letzt kannst Du Dir Bitcoin wieder vereinfacht als „Mutter oder Vater“ vieler nachfolgender Cryptos vorstellen und deshalb ist Bitcoin der bis heute bekannteste und vom Kapitalvolumen her größte Coin und damit digitale Währung.


Dann sind das also Währungen, also „echtes Geld“?


Du kannst heutzutage mit Bitcoin und auch mit anderen Währungen auf unterschiedlichsten Wegen Dienstleistungen und Waren bereits bezahlen, direkt oder indirekt. Zum Beispiel Handelsgebühren der Cryptowährungen selber werden in der Mehrheit der Fälle damit direkt bezahlt. Über bestimmte Kreditkarten kannst Du an der Kasse indirekt mit Cryptowährungen bezahlen, vor Ort bezahlst Du aber „normal“. Auch im privaten Umfeld ist es denkbar, dass jemand damit einverstanden ist, dass Du ihn mit Bitcoin oder einem anderen Coin „bezahlst“. Eine "Wallet" (digitale Brieftasche für Digitalwährungen zum Empfang und Senden von Cryptowährungen) auf beiden Seiten vorausgesetzt. Aber sind Bitcoin und die anderen („Alt“-)Coins nun „echte Währungen und Geld“. Euro und Dollar und all die anderen bezeichnet man auch als FIAT-Währungen. Sie werden von Staaten und Bundesbanken ausgegeben und unterliegen gesetzlichen und aufsichtsbehördlichen Regulierungen (Staats- und Notenbanken, etc.). Dies ist bei Bitcoin und Co. nicht der Fall. Mal sehr plakativ formuliert: Bitcoin ist rechtlich mehr oder minder ein „Sachgut“, keine Währung im formal regulierten Sinne. Ein Beispiel: Du kaufst von einem Künstler ein Bild für 1.000 €. Das Bild steigert sich im „Marktwert“ auf 10.000 €. Du kaufst vom Nachbarn ein Auto. Er will 10.000 €. Du bietest ihm das Bild an. Er ist einverstanden. Du hast das Auto bezahlt und beide Güter haben den Eigentümer gewechselt. Nahezu identisch wäre es, wenn Du ihn mit Bitcoin bezahlt hättest. Ich hoffe ich konnte damit die Grundsystematik erklären.


Aber die ganzen „Exchanges“ und „Handelsplätze“ für Bitcoin und Co. sind doch „Börsen“ und damit seriös oder?


Leider nein und man muss differenzieren in all diesem Gewusel. Viele, nennen wir es Exchanges, und Handelsplätze können durchaus als relativ „sicher“, „seriös“ und „solide“ eingestuft werden. Aber deshalb sind sie noch lange nicht reguliert. Sie unterliegen i. d. R. keiner Banken- oder Finanzaufsicht (wie auch, da es eben keine Währungen sind), staatlich engeren Kontrolle oder ähnlichem. Viele Exchanges und Handelsplätze für Bitcoin und andere Coins sind auch schnell gewachsen und dann wieder schnell verschwunden, weil teilweise Scam (Betrug) oder insolvent. Große schon etwas länger am Markt befindliche Exchanges können als „relativ“ sicher eingestuft werden. Einige haben aber auch Rückversicherungen für Teile ihrer Einlagen der Anleger (aber fast nie komplett) oder einen Hacking-Anrgiff überlebt ohne Nachteil für die Anlger. All diese Handelsplätze ähneln sich in ihrem „look & feel“, unterscheiden sich aber teilweise deutlich. Die Unterschiede liegen z. B. sehr deutlich im Bereich der Gebühren, Handelsvolumen in Summe, Schnelligkeit, Support, Sicherheit und Höhe der Rückversicherungen und deren Gestaltung im Schadensfalle. Einige bemühen sich aber bewusst (wegen Seriosität) sich bestimmten gesetzlichen Regularien zu unterwerfen. So musst Du Dich zum Beispiel bei fast allen Exchanges heutzutage auch legitimieren/ausweisen (sog. KYC-Verfahren, gleich "know your customers"). In Deutschland gibt es auch erste Produkt-/Marktangebote über oder unter Einbezug von Banken.  Darum prüfe genau, wo und wie Du Dein Geld investiert und wie Du Deine Bitcoins und andere Coins verwahrst.


Und was ist diese Wallet?


Auch dies Thema ist recht komplex. Stelle Dir eine Wallet als Brieftasche oder Depot vor. Es gibt sog. „Hot-Wallets“ und „Cold-Wallets“ wobei auch dies nicht alles beschreibt. Es gibt extrem sichere Formen zur Verwahrung von „Digitalwährungen“, die an Hardware (USB-Sticks, sehr vereinfacht gesagt) gebunden sind, bis hin zu reinen „Papier-Wallets“. Dies alles ist zwar kein „Hexenwerk“ aber auch nicht mal gerade so eben zu verstehen, schon gar nicht für technisch so affine Menschen. Den jüngeren Generationen als digital natives fällt dies zumeist leichter. Bei für Dich hohen Vermögenswerten solltest Du sehr genau wissen was Du tust. Auf zum Beispiel YouTube findest Du dazu sehr gute Tutorials und Informationen von Menschen, die Dir das sehr genau  und teilweise auch sehr gut Schritt für Schritt erklären, wenn Du dies denn dann möchtest. Allerdings aus der Praxis: Im Regelfall wirst Du Dir einen Anbieter suchen, eine Exchange/Handelsplattform. Zu Anfang und vielleicht sogar lange Zeit, wirst Du dort direkt deine Coins lagern, was ohne dass Du dies wirklich merkst und verstehst bereits eine Wallet ist. Deshalb ist es umso wichtiger, dass Du Dich intensiv mit dem Anbieter beschäftigst, wo Du Deine Digitalwährungen kaufst und zunächst lagern wirst, siehe oben. Kannst Du ihm vertrauen?


Und wie sieht die Prognose jetzt von Bitcoin und Co. aus?


Und ja jetzt handele ich mir potentiell Prügel aus der Szene ein :) ! Meine Meinung: Dies kann Dir keiner seriös sagen und ist reine Glaskugel. Und schlimmer noch, es ist für jede Cryptowährung gesondert zu betrachten. Deshalb bleibe ich lediglich als Beispiel mal beim Bitcoin. Erst einmal zur Einordnung: Wenn Du intensiv recherchierst, wirst Du völlig unterschiedliche Prognose bekommen und dies durchaus auch von sehr bekannten und institutionellen Stellen. Es gibt Prognosen die gehen davon aus, dass Bitcoin eines Tages mehr als 300.000 US-Dollar wert sein könnte, ebenso Prognosen die von Totalverlust ausgehen, dass ist die Wahrheit und reale Bandbreite. Was hilft Dir das? Gar nichts? Was musst Du tun? Dir eine eigene Meinung bilden, Informationen sammeln, eine Entscheidung dazu treffen und diese öfter mal neu hinterfragen und für Deine Entscheidung Verantwortung übernehmen. Bleiben wir beim Bitcoin: Es wird maximal 21 Mio Bitcoin geben, dies steht fest, rund 18 Mio sind bereits im Umlauf. Was bedeutet dies: Solange Menschen einen Sinn in Bitcoin sehen und daran glauben, messen sie ihm einen Wert zu. Wenn es viele Menschen sind, steigt die Nachfrage, das Gut ist endlich, der Wert steigt. Stelle Dir „Gold“ vor und Du verstehst die Logik sofort (=“haben wollen Effekt“). Wo sich dieser Wert dann dauerhaft einpendelt bleibt unklar. Bitcoin ist dezentral, keine staatliche Kontrolle vorhanden oder bisher möglich oder im harten Sinne vorgenommen worden. Dies schafft Unabhängigkeit. Für sich betrachtet gut und zugleich potentiell auch Nachteil (illegale Tätigkeiten, bedingte Anonymität). Bitcoin ist „die Cryptowährung“ schlechthin, nach wie vor und dies trotz gewisser technischer Nachteile im Verhältnis zu moderneren Technologien. Gleichwohl konzentrieren sich institutionelle Anleger aktuell (!) auf den Bitcoin. Dies treibt aktuell (Stand 03/2021) sehr stark den Preis in ungeahnte und für möglich gehaltene Höhen (dies sehen die Propheten mit 300.000 US Dollar Aussage natürlich ganz anders). Ich mache jetzt mal ein Contra-Szenario: Die EU führt eine digitale Währung ein, definitiv in der Menge begrenzt ohne „Nachdruckfunktion“ und klaren Regelungen. Dies trifft auf hohe Akzeptanz und wird gleichwertig behandelt mit dem Euro, soll ihn auf Dauer abschaffen. Gleich Seznario für den Dollar. Was passiert mit dem Bitcoin? Zweite Variante: Mit einer neuen Blockchaintechnologie kommt plötzlich ein richtiger „Game-Changer“ weil besser, wesentlich innovativer und echter, stärkerer Marktbindung, was passiert dann mit Bitcoin (denke mal an: Wer war noch einmal: Yahoo, AOL, Rover, Commodore, Atari oder aktuell Wirecard, ja und auch wenn der Vergleich natürlich hinkt, weil es hier um zentralisierte Unternehmen geht...)? Dies kann meiner (!) Meinung nach niemand wirklich belastbar einschätzen. Kann alles klappen und eine Glücksgeschichte werden, kann auch gewaltig schief gehen (deshalb bleibe ich dabei, Warnung: Totalverlust denkbar, dessen musst Du Dir bewusst sein).


Und wie stark schwankt das?


Gewaltig. Nur ein paar Beispiele: 1 BTC (Bitcoin) kostete am 10.02.17 ca. 957 €, am 15.12.17 bereit 16.721 €, am 29.06.18 war er wieder runter bei 5.453 € am 08.02.2019 bei 3.196 € und am 27.03.2020 bei 5.597 €. Von da an mit einigen Schwankungen ging es zum Beispiel bis Februar 2021 rauf auf 36.182 €. In den letzten Monaten war er aber auch schon oberhalb von sogar 45.000 € je BTC. Tagesaktuell (mit Stand 23.01.2022) ging der Bitcoin mit minus 18.23% innerhalb von sieben Tagen auf einen Betrag von 31.014 € je BTC runter. Was sagt Dir das? Häufig steigen viele Anfänger dann ein, wenn der „Run“ ist, also BTC mal wieder „Schlagzeilen“ macht („ich will dabei sein, es nicht verpassen“). Beispiel: Du wärst im Run 2017 im Dezember bei grob 15 T€ eingestiegen mit einem BTC um dann festzustellen, dass Du im Juni 2018 bei 5.450 € gelandet bist. Reaktion häufig: Verkauft, damit Verlust realisiert. Clever (vermeintlich wenn man daran glaubt, siehe oben): antizyklisch nachkaufen. Vielleicht wäre gerade jetzt ein guter Zeitpunkt, weil es bald wieder hoch geht? Aber wer kann Dir dies sagen? Also auch hier: Hohe Leidensfähigkeit und Marktbeobachtung gefragt. Mittelweg: Einfach fortlaufend jeden Monat kleine Chargen kaufen, was mit Kosten verbunden ist, aber einen Durchschnittspreis ermöglicht und Du nicht nachdenkst. Dadurch auch endgültig klar: Hoch volatiles Investment, absolut nichts für Anfänger, Totalverlustgefahr, aber hoch interessant.


Mich interessiert das aber, und mit welchen Coins sollte ich mich beschäftigen?


Wichtig ist tatsächlich: Dass Du Dich damit beschäftigst. Dies bedeutet, dass wenn Du in Coins investieren möchtest, also Bitcoin und andere, solltest Du das Thema genau beleuchten. Anhaltspunkte sind: Welche Technik steckt dahinter? Welche Funktionen bietet der Coin / Token (Mehrwerte, inhaltlich wie technologisch)? Gibt es reale Anwendungsfelder? Sind die realistisch und haben Zukunft? Gibt es schon Kooperationspartner? Wer steckt dahinter? Ist es unabhängig oder zentralisiert? Und vieles mehr…, kürzer „hat es Zukunft und Perspektive, erscheint (!) seriös und belastbar?“. Manchmal hilft auch der Ansatz „too big to fail“, was vielleicht auf die Top 5 der Cryptowährungen zutreffen könnte (aber wer war noch einmal AOL, Commodore, Atari, Yahoo und Co.?!), aber nicht muss. Sicherlich eine interessante Wahl zum Einstieg können Bitcoin (BTC) und Etherum (ETH) sein. Your choice.


Das mit den ganzen Exchanges ist mir zu kompliziert! Gibt es keine einfachere Möglichkeit Bitcoin zu kaufen?


Ja gibt es und als Anfänger vielleicht gar keine schlechte Idee, weil sehr einfach Wahl. Mittlerweile kannst Du Bitcoin und auch die eine oder andere große Digitalwährung tatsächlich, vergleichbar wie Gold, als, ich nenne es mal vereinfacht Wertpapier, mit einer WKN (Wertpapierkennummer) vergleichbar einem Fonds, ETF oder einer Aktie kaufen. Dies geht sowohl über einen ETC wie ebenso sog. „Endloszertifikate“. Diese Anlageformen ermöglichen Dir den Kauf direkt und einfach über eine vorhandenes Aktiendepot, was Du eventuell schon hast. Häufig bei ETC sind diese direkt mit Bitcoin in einer gewissen Form sogar hinterlegt. Da musst Du Dich informieren. Die Wertentwicklung dieser Papiere orientiert sich dann recht stark am zugrundeliegenden Ausgangswert in unserem Beispiel hier Bitcoin. Dies bedeutet dadurch partizipierst Du an der Wertentwicklung von Bitcoin nahezu und im Idealfall 1:1 (mehr oder minder). Allerdings können diese Anlageformen auch nicht unerhebliche Kosten in der Beschaffung aufweisen, im Verhältnis zu einer Exchange. Geschmackssache und hat, wie immer Leben, alles seine Vor- und Nachteile und Preis.



So, hier machen wir mal einen Cut. Was sagt und dies alles jetzt? Ist der Hype berechtigt? Ich würde sagen ja. Hat es Zukunft? Ich würde sagen ja. Ist es eine (große) Chance und noch immer? Ich würde sagen ja. Hat es ein hohes Risiko bis hin zu Totalverlust? Ich würde sagen ja, Totalverlust zu 100% bei Verteilung aber eher unwahrscheinlich, nicht auf ein Pferd setzen, den Markt beobachten. Was spricht für Digitalwährungen: Dezentralisierung, Skalierbarkeit und Sicherheit. Dies ist zeitgleich das sogenannte „magische Dreieck“, was alle technologisch versuchen zu lösen. Die meisten Projekte (eigentlich alle bei genauer Betrachtung) schaffen aber tendenziell immer nur zwei davon perfekt, zu Lasten des verbleibenden dritten Punktes. Eine Lösung die alle drei Punkte perfekt schafft (wirklich perfekt), wäre potentiell ein von mir oben benannter „Game-Changer“. Für Digitalwährungen spricht gerade z. B. bei Bitcoin, grob vergleichbar Gold, da es z. B. in der Anzahl endlich sein kann. Keine Regierung der Welt kann hergehen und Bitcoin „nachdrucken lassen",  in wirtschaftlich schlechten Zeiten. Potentiell also ein Faktor gegen Inflation und pro Wertsteigerung, anders als bei FIAT-Währungen wie eben Euro, Dollar und Co. Gefahren sind u. a. Hacking, Scam, drohende staatliche Regulierung (wobei dies je nach Art auch positive Effekte haben könnte aus meiner Sicht), Diebstahl, Seriosität der Exchanges und Partner u. v. m. Ich betone überall den Konjunktiv.


Ist es ein interessanter Markt und Anlageumfeld? Absolut. Der Markt ist immer noch sehr jung, sieht man glaube ich sehr gut, an all dem hier niedergeschriebenen Argumenten. Liegt dort zumindest technologisch die Zukunft? Ich glaube ja, aber in welcher Form, meiner Meinung nach noch unklar. Am Rande: Eine alternative Handels- und Investmentidee daraus abgeleitet könnte für Dich auch sein, Dich zu fragen, welche Firmen profitieren am meisten von den neuen Blockchain-Technologien oder besitzen dort bereits Leadership, sind Innovationsträger? In diese könntest Du auf anderen Wegen durch z. B. Einzelinvestments (Aktien der Firmen), ETF und aktive Fonds investieren und somit von diesem Markt profitieren, wenn er weiter ein Megatrend bleiben würde.


Zu guter Letzt mache ich es mal konkreter: Würde ich Dir empfehlen in Bitcoin und andere Digitalwährungen zu investieren? Ja, aber nur mit Geld „was Du wirklich nicht mehr brauchst“ und „mit einem Totalverlust“ leben könntest und es längerfristig liegen lässt bzw. Chance bei hohen Gewinnen nutzt und Tiefphasen zum Neu- oder Nachkauf. Idealer regelmäßiger Nachkauf. Wie würde ich verteilen? Immer 2/3 Drittel Bitcoin (zurzeit) und 1/3 in andere Coins, aber ich persönlich immer aus der Top 10 nach Marktkapitalisierung. Auch dafür gibt es bereits Lösungen. Ich würde und gehe da mit „offenem Visier dran“, d. h. gedanklicher Anspruch: „Geld ist weg, wie im Casino“. Dann nach ein paar Jahren schauen, trotz regelmäßiger Beobachtung und Maßnahmen, was daraus geworden ist. Wenn Erfolg toll, wenn Totalverlust gilt, Risiko vorher bewusst eingegangen, okay.. So in diese Richtung, ist meine Meinung dazu. Wichtig: Du musst myMPI | FIND YOUR WAY – Deinen eigenen Weg finden. Dies stellt keine Handels- oder Kaufempfehlung dar, ist nur meine private Meinung, Totalverlust bei Dir nicht ausgeschlossen, betone ich ausdrücklich und keinerlei Haftung.


Ein noch wichtiger Hinweis: Solltest Du tatsächlich direkt in Cryptowährungen investieren und diese nicht einfach halten sondern handeln, und auch allgemein sei darauf hingewiesen: Es greifen diverse steuerrechtliche Regelungen und Aspekte, die es ergänzend zu beachten gilt. Vielleicht mache ich dazu mal einen weiteren Einstiegsbeitrag, aber es gibt bereits sehr gute Informationen dazu im Netz und ebenso recht gute Tools als „self service“. Im Zweifelsfall ziehe immer Deinen Steuerberater zu Rate, meine klare Empfehlung.


Last but not least: Dieser Beitrag sollte Dir einen ersten, ausdrücklich sehr groben und oberflächlichen Überblick, über das Thema Digitalwährung, Crypto wie Bitcoin und Co. sowie Blockchain geben. Wenn Du wirklich tiefer gehend einsteigen möchtest in das Thema, empfehle ich Dir einen meinen Onlinekurse. Dort steigen wir gemeinsam viel intensiver in das Thema ein, im Sinne einer Grundschulung zur Erlangung von nachhaltigem Basis- und Aufbauwissen, einschließlich Hinweisen dazu, wie Du technisch und operativ im Alltag, auf Basis Deiner Entscheidungen, es umsetzen könntest. Durch meinen Kurs, wirst Du vollumfänglich in die Lage versetzt mit diesem Marktsegment zu agieren, Risiken einschätzen und teilweise minimieren zu können und genau zu wissen „was Du tust“. Dies führt zu unabhängigen, freien Entscheidungen und nicht zuletzt auch Freude am Investieren. Würde mich sehr freuen, wenn Du Dich dafür entscheidest, ich kann es Dir nur ans Herz legen und hoffe, ich habe mit diesem Beitrag ein wenig Interesse bei Dir an diesem Thema geweckt. Mehr Informationen findest Du in der myMPI | Academy.

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