Angst vor der Inflation - Sieger entstehen im Bärenmarkt!

Christian Antons • Juli 08, 2022

Angst vor der Inflation - Sieger entstehen im Bärenmarkt!

Wir alle spüren es schon an der Kasse im Supermarkt & an der Tankstelle, eine „echte Inflation“ ist entstanden! Wir sehen uns konfrontiert, tagtäglich, mit schlechten Nachrichten hinsichtlich einer Energie-, einer potentiellen Versorgungs- und in Summe drohenden nachhaltigen Wirtschaftskrise im Sinne einer Rezession. Gas- und Strompreise explodieren. Was ist Inflation eigentlich? Droht gar eine Währungsreform oder ist das total utopisch? Wer profitiert, wer verliert? Was bedeutet dies als „Otto Normalo“ für mein Alltagsleben? Gibt es Erfahrungswerte aus der Geschichte? Was muss ich wissen, wie kann ich mich vorbereiten? Nicht zuletzt auch, was bedeutet es eventuell gesellschaftlich? Gibt es Tipps und Tricks (Ja!)! Gibt es Möglichkeiten meinen Lebensstandard zu halten? Kann ich selber eventuell sogar mittel- oder langfristig als Sieger aus der Krise hervorgehen? Alles was Du jetzt wissen und beachten musst, Lesen schon fast Pflichtprogramm, willst Du die Inflation verstehen, ein wenig hinter den Vorhang schauen und gut vorbereitet sein :) !

Bild zur Inflation

Prolog & Einleitung zum Thema "Angst vor der Inflation - Sieger entstehen im Bärenmarkt!"


Auszüge aus relativ aktuellen Tagesmeldungen:


  • Die Inflation in Deutschland ist so hoch wie seit mehr als 40 Jahren nicht mehr! Die Tagesschau vom 21.06.2022 berichtet unter anderem über folgende Preissteigerungen im Verhältnis zum Vorjahresmonat: Die Kosten für Erdgas steigen um 148%, Strom um 90%, Öl um 56% und Butter um 80%.


  •  Unterschiedliche Expertinnen und Experten für Energiekosten warnen, auf diversen Portalen und in verschiedenen Foren, vor mindestens einer Verdreifachung und mehr, für Heizkosten mit dem Energieträger Gas, in den Jahren 2023 fort folgende.


  •  Der Kursverlauf von Bitcoin zeigt seit November 2021 einen Einbruch von ehemals 60.000 Euro auf zurzeit sich zäh schwankend bewegend zwischen 18.000 € und 20.000 €.


  • Eine Meldung vom Manager Magazin vom 05.07.2022: „Dax stürzt auf 18 Monatstief, der Euro fällt auf ein 20 Jahrestief!“. Der Euro notiert damit nur noch minimal über der Dollar Parität.


  •  NTV berichtet und zitiert am 05.07.2022 unseren Wirtschaftsminister, Robert Habeck, mit der Aussage, dass die Angst vor einer Rezession unserer Wirtschaft „überwältigend groß“ sei!


  • NTV berichtet am 05.07.2022 weiter wie folgt: „Kreml prügelt Euro auf 20 Jahrestief! Für den Euro geht es … noch weiter … abwärts. Dafür gibt es einen Grund: Der Kreml könnte Europa das Gas vollständig abdrehen und damit eine Rezession auslösen“.


  • NTV berichtet am 30.06.2022: „… die Inflation geht durch die Decke. In den USA erreicht sie im Mai 8,6 Prozent und damit den höchsten Stand seit 40 Jahren. In der Eurozone stiegen die Preise zeitgleich um 8,1 Prozent. Die Europäische Zentralbank sieht sich gezwungen, die Zinsen nach langem Zögern anzuheben“.


  • Mehrere Wirtschafts- und Politikportale berichten am 06.07.2022 darüber, dass unser Wirtschaftsminister, Robert Habeck, ablehnen wird, einen Gaspreisdeckel zu verhängen! Die Weitergabe von Kosten der Preissteigerungen durch die Inflation an die Verbraucher*innen und damit letztlich jeden von uns sowie unabhängig von der Einkommenssituation, sei damit möglich, letztlich also sogar beschlossene Sache! Zeitgleich werden, beziehungsweise sollen, bestimmte Energiekonzerne als systemrelevante und systemkritische Unternehmen unter einen gesetzlichen und damit staatlichen Schutzschirm kommen können. Konkret bedeute dies, das der deutsche Staat nicht nur staatliche Hilfe in Form von Subventionen geben könne, sondern es durch Beteiligungen oder andere Maßnahmen notfalls auch zu einer teilweisen oder vollen Verstaatlichung kommen könnte, falls dies erforderlich werden würde.


Fassen wir zusammen:


Europa und Deutschland erleben erstmals seit Jahrzehnten eine Inflation und damit eine Preissteigerungsquote, wie wir sie seit Ende des 2ten Weltkrieges nicht mehr gesehen haben. Deutschland droht, aufbauend auf der Energiekrise und drohendem Versorgungsausfall, eine Wirtschaftskrise von noch nicht absehbaren Ausmaß, sollten Lücken nicht geschlossen werden. Hypothekendarlehen und deren Bauzinsen werden durch erforderliche Zinserhöhungsmaßnahmen der nationalen und Europäischen Zentralbank – EZB – deutlich steigen. Die Auswirkungen auf den Immobilien- und Bausektor erscheinen noch unklar. Aufgrund der Inflation und geringeren Einkommen sowie drohenden steigenden Arbeitslosenzahlen wird jedoch mit Kreditausfällen zu rechnen sein, Zwangsversteigerungen würden folgen. Die amerikanische Zentralbank – kurz FED genannt – hat bereits auf Spannen von 1,5 bis 1,75 Prozent angehoben, die EZB wird sukzessive folgen müssen. Die Generation „Z“ erlebt ihren ersten fundamentalen Crash an der Börse, Ende zurzeit nicht absehbar, zeitgleich sind die Zinserhöhungen weiteres Gift für die Aktienmärkte. Der Kryptomarkt und die vermeintliche oder zu Recht so betitelte Kryptoblase bricht radikal an, Insolvenzen von diversen Startups und Massenentlassungen bei Kryptobörsen sind die Folge. Letzteres zum Beispiel zuletzt bei Bitpanda. Kunden die dezentralisierte Finanzbörsen (DeFi) nutzen, bekommen ihre Einlagen und damit keine Gelder mehr ausgezahlt, wie zum Beispiel zuletzt beim Anbieter Celsius, der kurz vor einer Zahlungsunfähigkeit und damit Insolvenz steht. Die Ursachen sind vielschichtig: Covid 19 Pandemie mit wiederkehrenden teilweise mehrmonatigen harten Lock Downs, beim Gobal Player und wichtigstem Land für Zulieferungsketten China, der Ukraine Krieg und die Auswirkungen der Sanktionen, Kosten für Naturkatastrophen und deren quantitative Steigerung durch den Klimawandel, drohender Welthunger durch festgesetzten Weizen in der Ukraine u. v. m. Die Abhängigkeiten wie Auswirkungen der jahrzehntelang erfolgten und verfolgten und als selbstverständlich unterstellten Globalisierung stellen sich zunehmend als große Gefahr heraus. Die Nato wird erweitert, Sicherheitsthemen stehen im Vordergrund wie seit mindestens Ende des Kalten Krieges nicht mehr, den wir jetzt wieder haben. Dies mit der Gefahr eines drohenden heißen oder sich zumindest weiter ausweitenden Krieges, was viele im Alltag versuchen zu verdrängen. Zeitgleich mit einer parallelen Führung von Wirtschafts- und IT-Sicherheitskriegen, wie wir sie so noch nicht gesehen haben. Beispiel der wirtschaftlichen Auswirkungen hier: Die verabschiedeten Mehrkosten für das Sondervermögen Bundeswehr, was nicht mehr und nicht weniger heißt, als das Deutschland weitere massive Schuldenbelastungen für kommende Generationen in Kauf nehmen wird, vielleicht auch muss, will man Werte wie Demokratie und Freiheit wahren und beschützen.


Zwischen den Zeilen der Aussagen der Politiker und Expertinnen und Experten kann man herauslesen und hören, wie ernst die Situation wirklich ist. Gerade die Zwischentöne sind entscheidend. Sie lassen vermuten, dass die wirklichen drohenden Risiken als noch viel gefährlicher eingestuft werden. Es ist zu vermuten, dass wenn wir zum Beispiel die Gas und Ölversorgungslücken bis zum Winter nicht hinreichend schließen können, es zu massiven Insolvenzen oder zumindest temporären Schließungen von Firmen, deutlicher nochmaliger Erhöhung von Kurzarbeit und echter Arbeitslosigkeit kommen könnte. Produktionstechnisch dann nicht mehr nur mit Problemen von einzelnen Lieferketten und Lieferverzögerungen, sondern wirklich mit Versorgungsausfällen in Teilbereichen zumindest unserer Wirtschaft. All dies wird vermutlich erneut nur mit massiven Markteingriffen, Subventionen aber auch gravierenden schmerzhaften Einschnitten bekämpft werden können, was durch noch mehr Geldmenge im Markt potentiell die Inflationsgeschwindigkeit weiter befeuern könnte. So würden wir auch in Deutschland in eine Wirtschaftskrise von seit sehr sehr langer Zeit nicht mehr bekannten und erfahrenen Ausmaßes schlittern. Wir können alle nur hoffen, dass in diesen Zeiten unsere gewählte Regierung weise und gut agiert und reagiert und uns durch diese Zeiten führen wird, unabhängig vom Parteibuch. In ihrer Haut möchte ich zurzeit nicht stecken, auch dies sei gesagt.


Wirkliche düstere Aussichten also, mit Potential auf mehrere kommende härtere Jahre. Tragisch, Sorge und Angst breitet sich aus, gesellschaftlich aber auch ganz individuell bei jedem Einzelnen von uns, mal mehr und mal weniger ausgeprägt, da spürbar erst teilweise. Was aber bereits jeder schon spürt, ist sicherlich die bereits hier mehrfach benannte Inflations- und damit Preissteigerungsthematik. Nicht zuletzt an den Tankstellen und der Supermarktkasse. Dies zeichnet sich nicht mehr nur ab, sondern ist de facto da und beschleunigt sich sogar von Monat zu Monat.


Da also genau dieses Thema, die Inflation, in der Mitte unserer Gesellschaft und unseres Alltags bereits angekommen ist, soll es genau darum heute und hier gehen. Was bedeutet eigentlich Inflation? Was könnte Wirkung und Ursache sein? Was bedeutet dies für mich? Gibt es Dinge die ich in meinem Alltag tun kann? Wie kann ich ihr begegnen? Könnte ein noch heftigerer Einbruch des Euro bis hin zu einer Währungsreform drohen? Gibt es vielleicht sogar Chancen oder Vorteile durch die Inflation? Wer ist eigentlich Profiteur und geht als Sieger aus solchen Zeiten hervor?


Gerade wenn wir ein Thema nicht voll verstehen, es aber eingetreten ist, die Marktschreier sehr laut sind, Ängste und Sorgen entweder durchaus berechtigt sind und bzw. oder geschürt werden, ist es meiner Meinung nach umso wichtiger, sich zu informieren und die Zusammenhänge einigermaßen zu verstehen, um die es geht.


Die von mir hier bereits recht intensiv angerissenen wirtschaftspolitischen, teilweise sicherheitspolitischen und finanzpolitischen sowie fachsystematischen Themenfelder sind extrem weitläufig. Würde man alles betrachten wollen, wäre es ein mehrbändiges Kompendium, mit einer gewissen und eventuell schnellen Verfallszeit seiner Aussagen und Meinungsbekundungen, in Abhängigkeit von den weiteren eintretenden Entwicklungen.


Deshalb wollen wir uns heute hier reduzieren auf das Thema, was bereits gesellschaftlich bei Dir und mir angekommen ist: Die Inflation!


Die Inflation und seine Systematik zu verstehen, Tipps für Deinen Alltag und kleine thematische Randausflüge. Auf Basis meines Beitrags hast Du und Ihr dann sicherlich ein gutes Fundament, auf Basis dessen Du Dir in Folge Deine ganz eigene Meinung zu dem Thema ausprägen kannst und zeitgleich wirst besser bewerten können, ob und wenn ja welche Handlungsmöglichkeiten und Notwendigkeiten für Dich bestehen.



Bild einer Frau mit Problemen beim Einkauf wegen Inflation

Wie kann man die Inflation allgemein umschreiben? Woran erkenne ich sie?


In einer Marktwirtschaft können sich die Preise von Waren und Dienstleistungen immer wieder ändern. Manche Produkte werden teurer, andere billiger. Steigen die Preise von Waren und Dienstleistungen allgemein sowie stetig, und nicht nur die Preise einzelner Produkte sondern gleich mehrerer Produktgruppen, so bezeichnet man dies als Inflation. Ein anderes Wort für Inflation ist also die Teuerung. Die Inflationsrate wird in Prozent ausgedrückt. Sie gibt an, wie sehr Preise für Waren und Dienstleistungen in einem bestimmten Zeitraum gestiegen sind. Meistens werden hier Jahreswerte verglichen, also die Teuerung und Kostensteigerung zum Vorjahr für entsprechende Produktkategorien und jeweilige Teilbereiche des Marktes. Im Prolog waren dies Preissteigerungsmeldungen der Tagesschau anhand von Beispielen von Gas, Öl, Butter usw. Wenn Preise steigen, verliert Dein Geld also an Wert. Es wird bei „echter Inflation“ spürbar. Die jüngeren Generationen unter uns, ich würde mal sagen, praktisch alle Bewohner*innen Deutschlands bis zum 25ten Lebensjahr kennen dieses Gefühl noch gar nicht und erleben dies erstmals.


In Deinen Lebensalltag übersetzt, merkst Du dies ganz einfach und konkret an der jeweiligen Kasse: An der Tankstelle, im Supermarkt, beim Bäcker oder z. B. im Onlineshop. Im ersten Schritt vor allem also als ein Gefühl. Lag der Wocheneinkauf noch in den Monaten zuvor im Schnitt zum Beispiel bei rund 80 Euro, jetzt auf einmal 110 Euro. Dies wird Dir in dem Moment richtig bewusst und Du kontrollierst Deinen Einkaufswagen, wirfst einen Blick hinein, ob Du irgendwas anders gekauft hast als sonst, z. B. teurere Lebensmittel wie Lachs oder Steaks oder teure Reinigungsmittel etc. Du stellst fest: „Nein, eigentlich alles wie immer!“. Du „fühlst“ also real in diesem Moment auf dem Parkplatz des Supermarktes den Verlust der sogenannten Kaufkraft Deiner hart verdienten Euros. Frustriert fährst Du zur Tankstelle und stellst identisch fest, Volltanken statt bisher 50 Euro, jetzt bei 75 €. Du kommst nach Hause und Dein Gas- und Stromanbieter hat Dir geschrieben, dass sich die Preise für die Energieversorgung erneut deutlich erhöhen werden. Er empfiehlt Dir dringend, die Vorauszahlungen, also Abschläge, zu erhöhen. Du entdeckst eine E-Mail. Es meldet sich sich der Reiseveranstalter für Deinen gebuchten Urlaub und teilt mit, die Reise wird teurer aufgrund eines Kerosinzuschlages für den Flieger. Der Parkplatz am Flughafen der Dich sonst für die 14 Tage 90 Euro kostet, kostet trotz Onlinevorbuchung auf einmal 110 Euro. Am Abend teilen Dir Amazon und Netflix mit, dass die Kosten für die Abonnements kurzfristig steigen werden. Du bekommst davon Kopfschmerzen, aufgrund der Verärgerung wie viel Geld verbrannt wird von Dir, Du fährst zur Apotheke. Das gibt Dir, im Spaß gesagt, den Gnadenstoß für diesen Tag, weil die Packung Aspirin auf einmal nicht mehr 4,99 Euro kostet sondern 7,99 Euro.


Findest Du Dich ein wenig wieder in dieser Beschreibung? Ich vermute schon, so geht es nahezu jedem zurzeit in Deutschland: Gefühlt wird „alles teurer“ und objektiv ist es auch mittlerweile so! Die Statistiken des Bundesamtes für Statistik lügen hier nicht und Du kannst Dir jederzeit alles recht gut verständlich im Internet dort nachvollziehbar selber anschauen, recherchieren und einen Eindruck verschaffen. 


Die nun vorliegende „echte Inflation“ wird dadurch spürbar, dass mehr oder minder über die gesamte Breite und Palette von Produkten und Dienstleistungen am Markt durchgehend Kostensteigerungen zu Buche schlagen. Du erzielst mit Deinem monatlichen Einkommen deutlich weniger Kaufkraft, flapsig formuliert am Ende Deines Einkommens ist noch viel Monat vorhanden. Auf dem Girokonto oder Sparkonten kannst Du praktisch zuschauen, wie sich bisher nicht angetastete Reserven, fast wie von selbst, abschmelzen. Kurzes Trostpflaster vorab: Falls zutreffend bei Dir, Schulden indirekt auch.


Wie entsteht eine Inflation und was sind die aktuellen Ursachen? Warum spürt man sie jetzt wirklich?


Dies sind viele Fragen in sich und ein sehr komplexes Feld. Ich versuche dies möglichst einfach darzustellen und trotzdem fange ich bewusst zunächst einmal mit einem relativen formalistischen Definitionsansatz an: Übersteigt die gesamtwirtschaftliche Güternachfrage das gesamtwirtschaftliche Güterangebot, das kurzfristig auch nicht erhöht werden kann, sind steigende Preise die Folge, die Inflation setzt ein. Die Preissteigerungen lösen steigende Löhne aus, wegen des höheren Einkommens steigt die Nachfrage nach Gütern weiter an, sinkt zumindest (noch) nicht. Die Folgen sind noch weiter steigende Preise. Dies beschleunigt sich im Extremfall.


Ich versuche jetzt dies in die Praxis zu übersetzen und gehe gleichzeitig damit verbunden auf die Ursachen mit ein:


Durch die Corona Pandemie und die massiven staatlichen Unterstützungen, im Rahmen der Covid 19 Begegnungen, wurden Subventionen in erheblichem Umfange in Deutschland und ganz Europa, letztlich weltweit, geleistet. Auszugsweise Beispiele sind für Deutschland das Kurzarbeitergeld, temporäre Erhöhung Kindergeld, Kredit und Zuschüsse für Gewerbetreibende, Rettungspakete für große Marktplayer wie TUI und Lufthansa als wenige hier zum schnellen Verständnis benannte Beispiele. Was ich damit sagen will ist, stelle es Dir ganz einfach vor was Geld ist: Letztlich „mehr oder minder schön bemaltes Papier mit ein paar Sicherheitsgimmicks zur Fälschungssicherheit“ an welches wir als Zahlungsmittel „glauben“, bedingt durch dessen Kaufkraft. Die EZB und Nationalbanken, erneut hier jetzt wirklich sehr vereinfacht ausgedrückt, drucken mehr und mehr von diesem Papier und bringen es in den Markt und genauer formuliert den Geldmarkt, der aus unterschiedlichen Geldmengen besteht. Aus Vereinfachungsgründen für Dein Verständnis, stelle es Dir aber als einen Markt für die Geldmenge vor, also wie viel Geld insgesamt zur Verfügung steht. In echt sind es unterschiedliche Finanzinstrumente mit denen dies funktioniert, aber so versteht man es. Der Effekt von mehr Geld ist, weil gefühlt jetzt jeder den 50er Schein in der Geldbörse hat, dass es beliebiger wird und damit weniger wert wird. Die Erhöhung der Quantität des Geldes wirkt sich auf dessen Qualität, anders ausgedrückt dessen Wertigkeit, Wertbeständigkeit, damit seinen Geldwert und final somit dessen Kaufkraft für Dich und uns aus. Dies war die Sichtweise auf das Geld selbst als Zahlungsmittel.


Hinzu kamen jetzt in den letzten rund drei Jahren historisch bemerkenswerte Einschläge: Die Effekte wie Abhängigkeiten durch die Globalisierung traten zu Tage. Durch harte Lock Downs in China rissen die Lieferketten bei gleichbleibend hoher Nachfrage ein. Wurden oder konnten fehlende Güter kurzfristig selber produziert werden, z. B. in Deutschland oder allgemein in Europa, waren oder sind sie zwar wieder verfügbar, aber zu höheren Produktions- und damit Stückkosten. Vermeintlich im schnellen Blick witzige aber wirtschaftlich fatale Einzelereignisse kamen hinzu, nur ein Beispiel an dieser Stelle: Der Suez Kanal wird als eine der wichtigsten Versorgungswege von Lieferketten durch ein querstehendes Schiff auf längere Zeit blockiert, mit Auswirkungen in Folge über Monate. Containerhäfen machen temporär in Asien wegen Covid zu, Container werden nicht geliefert. Zeitgleich wurde trotzdem Personal teilweise entlassen oder fehlte später wieder bei Bedarf. Dazu in Bezug auf Deutschland weitere fatal Einzelereignisse wie zum Beispiel die Überflutung in NRW im letzten Jahr, mit ebenfalls erforderlichen erheblichen Unterstützungsmaßnahmen sowie Kosten für zuständige Versicherungen und Co. Sicherlich ebenfalls eine der wichtigsten Ursachen: Der im Februar dieses Jahres begonnene Krieg Russlands in der Ukraine, mit allen seinen fatalen Folgen. Mit Blick auf unser Thema heute und hier vor allem der Folge, dass Gas und Öl extrem knappe Güter, vor allem für den europäischen und insbesondere noch stärker deutschen Markt, wurden. Dies aufgrund der Abhängigkeit in Deutschland im Gasbereich alleine von mehr als rund 50% vom russischen Gasmarkt und dessen Versorgung. An der Abänderung dieser Abhängigkeit wird zurzeit gearbeitet. Fatal wäre, wenn Russland die wichtigste Pipeline „Nordstream 1“ nach einer vertraglich vorgesehenen Wartung nicht wieder voll in Betrieb nimmt bzw. den mittlerweile nun berühmten Gashahn nicht mehr aufdrehen würde oder deutlich schwächer. Deutschlands Speicher sind zurzeit maximal und je nach Fall lediglich im Bereich von 35 bis 65 Prozent gefüllt, je nach Fall und Lokalisation. Würde übrigens niemals für einen wirklich harten Winter reichen, dessen muss man sich bewusst sein. Die politische Interpretation lassen wir hier bewusst außer Acht, uns interessiert die Auswirkung auf die Preissteigerungen im Sinne von Inflation, weil dies das Thema dieses Beitrags ist.


Was passiert nun und sind die Folgen? Auch hier wieder sehr vereinfacht dargestellt: Öl und Gas allgemein als Energiequelle ist nicht nur wichtig dem ersten Impuls folgend, für Deine persönliche Heizungswärme im Winter für Raum und Wasser sowie das Öl zu Deiner Mobilität im Sinne von Kraftstoff für Auto und Bus, sondern vor allem zur Herstellung von Gütern und auch Dienstleistungen im Industriesektor ist es existenziell. Ohne Energie geht nichts. Hersteller von Produkten müssen und werden ab einem gewissen Zeitpunkt diese Kosten weitergeben müssen, was sie auch eben schon in erheblichem Maße tun, wollen sie nicht insolvent gehen. Die die nicht weitergeben können was die Preissteigerung angeht, gehen auch de facto schnell und hart insolvent, was wiederum zu Arbeitslosigkeit führt und die Rezessionsängste schürt und dessen Eintrittswahrscheinlichkeit erhöht. Die gestiegenen Energiekosten und eben nicht nur bei der Heiz- und Stromrechnung, schlagen sich auf alle Gütern nieder und landen tatsächlich damit auch bei Dir und mir. 


Wie passiert das genau? Was hat dies zum Beispiel mit den Kosten meiner Mango oder Banane zu tun? Ganz einfach, denke praxisorientiert: Wie kommt die Banane in den Supermarkt: Transport über Weltmeere und Kontinente hinweg, Lagerung und Logistik, Kühlketten, Verpackung und dessen Herstellung, all dies geht nur mit Energie und letztlich Öl, Gas und Co. Ergo erhöht sich der Preis für Deine Banane oder Mango. In Summe werden zudem die Güter also alle Produkte, Waren und Dienstleistungen immer knapper. Das knappe Angebot trifft nun auf eine hohe Nachfrage am Markt. Denke dabei mal an Klopapier, Hefe und Pandemie oder zuletzt Sonnenblumenöl als Beispiele, die sogar gesellschaftlich, meiner Meinung nach krankhaft, künstlich herbeigeführt wurden, was die Preise weiter antreibt. Ängste vor Rezession, Existenzverlust und Versorgungsknappheit führen zudem dazu, dass Menschen teilweise auch Impulsen folgen. Stell Dir vor Dein Geld wird extrem schneller weniger wert und Du wüsstest nicht, ob Du morgen für Dein Geld noch Brot kaufen könntest, eigenen Lebensmittelanbau hättest Du nicht. Fast jeder würde dann vermutlich noch so viel Brot kaufen, wie er nur kann. Zeitgleich der Gedanke, mein Geld ist ja morgen noch weniger wert, dann lieber weg damit und etwas kaufen. Somit, wie immer bei wirtschaftspolitischen und gesellschaftlichen Themen, auch ein großer Anteil Psychologie. Dies führt lange Zeit dazu, dass die Nachfrageseite nach Gütern, trotz durchaus extrem steigender Preis einfach hoch bleibt. Kommt also noch zeitgleich Lieferproblematik in Zeiten von Inflationssteigerungsquoten dazu, befeuert dies die Preise weiter. Denn der Kapitalismus ist stets gewinnorientiert. Konkret bedeutet dies, dass die Unternehmen auch ihren Aktionären und dem System geschuldet, natürlich weiterhin nicht nur Gewinne, sondern nach Möglichkeit auch Gewinnsteigerungen erzielen wollen, sicherlich letztlich innerhalb dieses Systems auch müssen. Konkret wiederum übersetzt bedeutet dies, dass selbstverständlich der Markt auch getestet wird, wie viel mehr Preis der Verbraucher und Abnehmer noch akzeptiert. Notlagen werden im Zweifelsfall innerhalb dieser Systematik den Gewinn steigernd ausgenutzt. Bestes Beispiel der Baubereich: Du baust ein Haus, es soll fertig werden, die Kosten sind so oder so schon immens hoch. Es fehlt ein wichtiger Baustoff, Holz, Dämmmaterial, Fliesenkleber oder Elektrokram, suche Dir etwas aus. Letztlich egal was. Der Bauunternehmer teilt Dir mit, ich bekomme nahezu nichts am Markt, aber Produkt „x“ bekomme ich, das kostest aber 20% mehr. Nehmen wir das nicht, haben wir Baustillstand. Die Mehr- und Nebenkosten aus dem Baustillstand wären wiederum immens und hätten potentiell weitere fatale Auswirkungen und Folgekosten für Dich. Also was machst Du? Du akzeptierst den Preis, wohl oder übel und zähneknirschend. Der Bauunternehmer macht dies beim nächsten Bauherren genauso und der Hersteller „x“ des Produktes stellt wiederum die erhöhte Nachfrage durch die Handwerker fest. Was macht er? Natürlich: Den Preis erhöhen. Und so schraubt es sich dann weiter und weiter hoch. Die Folge auf anderen Ebenen ist nun, bleiben wir nur bei diesem Beispiel, dass im Bereich der Dienstleistungen auch höhere Kosten sich entwickeln. Konkretes einfaches Beispiel zum Verständnis: Wohngebäudeversicherung im Schadensfall. Die Schadenssummen steigen für deren Behebung, in Folge die Versicherungsprämien.


Von einer „echten Inflation“ spricht man also, wenn durch solche sich langsam aufbauende Preissteigerungen einzelner Produkte, sich diese über die gesamte Produktpalette aller Marksegemente und Dienstleistungen somit den gesamten Waren- und Dienstleistungssektor und damit Wirtschaftskreislauf erstrecken. Wird nur ein Produkt oder Segment deutlich teurer, spürst Du dies eher nicht und man spricht nicht von „echter Inflation“. Auch hier zum Verständnis ein Beispiel: Wenn Sonnenblumöl extrem teuer wird durch einen Einzeleffekt im Ausgangsstadium, hat dies noch keinen nachhaltigen und erwähnenswerten Effekt, weil Du sagen würdest: Was juckt mich das? Du weichst auf Rapsöl, Olivenöl oder sonstige Alternativen aus. In unseren Beispielen merkst Du es aber am gesamten Einkaufswagen an der Supermarktkasse. Du spürst den Kaufkraftverlust real in Deinem Portmonee. Beim Beispiel des Sonnenblumenöls bleibend, auch die Psychologie dahinter, wie Auswirkung nochmals: Alle weichen auf Rapsöl aus, was passiert wohl? Brauche ich glaube ich nicht weiterführen, schwupps steigt das gesamte Marktsegment Speiseöl in unserem Beispiel.


Ursache und Wirkung hier für das wirklich „harte Fühlen“: Je nach Branche wirst Du wiederkehrend verhandelt durch die Tarifparteien also Gewerkschaften und Arbeitgebern, Lohnerhöhungen erhalten. Lass diese sich zwischen 2,5% und 5% bewegen wie bisher, nur als Beispiel.


Laut Statischem Bundesamt lag die Inflationsrate in Deutschland − gemessen als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat – im Mai 2022 bei +7,9%. Die Differenz ist offensichtlich und das Ergebnis damit klar: Dein Einkommen und Deine Kaufkraft wächst damit langsamer als die Preise sich steigern. Du verlierst nicht nur gefühlt, sondern eben auch wirklich real, an Kaufkraft, Marktmacht und dies spürst teilweise heftig. In der Phase wo die Inflation im Bereich von 1,5 % bis 3% war, waren also Lohnerhöhungen mindestens ausgleichend, teilweise höher als die Inflation. Entsprechend hast Du hier nichts gespürt, ggf. hat sich Deine Kaufkraft sogar jahrelang erhöht und damit auch Dein Lebensstandard gesteigert. Neben dem nun spürbaren Kaufkraftverlust realisierst Du auch, dass Dein Geld bzw. dessen Kaufkraft jeden und ich betone, aktuell jeden Monat, um 5-8% verliert im Verhältnis zum Vorjahr. Die zehn Euro aus Januar dieses Jahres sind also Ende dieses Jahres in punkto Kaufkraft extrem viel weniger wert. Auch dies kann dazu führen, solange es Dir und uns nicht extrem schlechter geht, dass der erste Impuls nun ist, warum soll ich noch Geld anlegen oder aufbewahren, dann kaufe ich doch lieber ein. Ebenso besteht emotional ein gewisser Nachholbedarf von Dingen durch die Pandemie oder Menschen wollen sich zur Sublimierung einfach etwas gönnen. Nachvollziehbarer Gedanke und zeitgleich, Dir jetzt offensichtlich klar denke ich, befeuert es wiederum das aufbauende Prinzip der Inflation.


Der Staat versucht punktuell gegenzusteuern, natürlich gesellschaftspolitisch verpflichtet, aber auch aus wahl- und sozialpolitischen Machtkalkül. Gesellschaftliche Unruhe soll und muss sicherlich verhindert werden. Konkrete Beispiele hierfür: Tankrabatt oder andere temporäre Hilfen in anderen Kontext, wie z. B. die einmaligen Corona Zahlungen, temporäre Erhöhungen von Kindergeld oder die Anhebung von Sozialleistungen. Aktuell staatliche einmalige Zuschüsse über Gehaltszahlungen für steigende Energiekosten, die voraussichtlich für Herbst dieses Jahres geplant sind, wenn sie so kommen werden. Ein wenig auch kurzfristiges Opium für das Volk, bis sich hoffentlich Perspektiven wieder aufhellend zeigen, Eintrittswahrscheinlichkeit dessen, meiner Meinung nach, aktuell noch völlig unklar. Blöd dabei nur, bei diesem „Gießkannen Effekt“ oder auch „Helikopter Geld“ benannt, wird wiederum erneut mehr Geld in den Finanzmarkt gespült und dies wirkt den o. g. Auswirkungen gerade nicht entgegen, auch wenn man sich individuell temporär eventuell freut. Zudem ist der Effekt nur sehr kurzfristig und befeuert meiner Meinung nach sogar nochmals die Inflation, aufgrund der bereits beschriebenen Systematiken. Ist halt leichter zu verkaufen, als die Ansage, es wird harte Einschnitte geben und wirklich heftige Sorgen sind aktuell berechtigt. Ich denke, auch dies ist jedem von uns sofort klar., will niemand hören und Wahlen würde man so auf keinen Fall gewinnen. Denke mal an Begriffe wie „blühende Landschaften“ im Rahmen der Wiedervereinigung Deutschlands und den damaligen Gegenpart bei der Wahl, wer hat sie gewonnen? Geköpft wird immer der Botschafter einer Nachricht.


Der nächste daraus resultierende Effekt ist die sogenannte „Lohn- Preisspirale“. Was ist das nun schon wieder? Ganz einfach wieder praxisorientiert erklärt: Du wirst sauer und arbeitest hart, den Verlust Deiner Kaufkraft spürst Du. Deine Interessenvertretung selber, also z. B. die Gewerkschaft der Du angehörst, sagt natürlich, dass sich Arbeit lohnen muss. Bei einer Inflation von 7,9% fordert sie also 9% mehr Lohn. Zum Ausgleich der Inflation und sogar Erhöhung der Kaufkraft „wie es vorher war“. In seinen dauerhaften Auswirkungen fatal, weil dies Brennstoff für die Inflation ist. So hart es auch klingt. Dies gab es in der Vergangenheit und auch konkret in Deutschland schon mehrfach, eine solche Situation. Auch wenn es hart klingt, der bessere Weg, meine reine persönliche Meinung, wäre, dass Lohnerhöhungen unterhalb der Inflation liegen und auch nicht nahe daran, in einer solchen Phase. Auch wenn es meine Familie und mich selber relativ hart treffen würde. Dies hätte vermutlich relativ schnell einen entsprechende Effekt auf der Nachfrageseite der Güterversorgung und deren Abnahmequote, also wie viel gekauft wird. Es würde sicherlich nach einer gewissen Zeit sinken (müssen, mangels Kaufkraft). Entsprechend würden sich ab einem gewissen Zeitpunkt, höhere Preise nicht mehr so ohne Folge durchsetzen, absehbar und wenn auch nicht in allen Bereichen, wieder fallen. Ein gewisses Durchbrechen der Preisspiralen würde erzielt. Allerdings sei auch gesagt, es bleibt dabei komplex, dies wiederum kann das Wachstum der Wirtschaft wiederum hart treffen, es kommt dadurch in der Folge zu mehr Insolvenzen von Firmen, mit dann steigender Arbeitslosigkeit und somit erforderlichen erneuten Transferleistungen im sozialen Bereich. Steuererhöhungen könnten die Folge sein, erneute Staatshilfen usw. Damit wieder mehr Geld im Gesamtmarkt, was es wieder schwieriger macht, Teufelskreisläufe zu durchbrechen. Ich höre da mal auf, weil man sieht wie vielschichtig und vernetzt die Themen sind, auch jeweils unter den Gesichtspunkten Ursache wie Wirkung, Aktion und zu erwartende Reaktion. Deshalb beneide ich zurzeit auch ausdrücklich nicht finanz- und wirtschaftspolitisch verantwortliche und entscheidungsbefugte Politikerinnen und Politiker. Im Zweifelsfall könnte gelten: „Wie Du es machst, Du kannst es nur verkehrt machen!“. Ich glaube bei allen Facetten die Politikerinnen und Politiker charakterlich manchmal und leider zeigen, ist die Mehrheit sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung, wie ebenso ihres Auftrages bewusst. In diesem Kontext nenne ich einmal einen altmodischen Begriff: Es ist sicherlich oft zurzeit eine Bürde.


Was sind aktuelle sowie denkbare Nebenwirkungen? Was sind dessen Auswirkungen und Risiken wiederum?


Wie schon beschrieben reagiert der Staat häufig mit Helikopter Geld, Gießkannenprinzip und punktuellen Maßnahmen die ich schon beschrieben habe. Dies sicherlich in guter Absicht und auch, um wirklich vielen Menschen und Gesellschaftsgruppen helfen zu wollen, aber ebenso um Unruhe in der Gesellschaft zu besänftigen und sich die Wahlurne zu sichern, was natürlich abgestritten werden muss.


Finanzpolitisch ist es relativ eindeutig dem Grunde nach, was getan werden muss. Die Geldmenge muss reduziert werden. Wie erfolgt dies? Durch Zinserhöhungen der National- und damit Staatsbanken, in den USA der sogenannten FED und in Europa für den Euro durch die Europäische Zentralbank EZB, mit Sitz in Frankfurt. Diese Effekte liegen jetzt schon vor. Reagiert die EZB noch zögerlich, so agiert die FED in den USA bereits relativ hart, hat erhebliche Zinssteigerungen durchgeführt, hohe nächste Schritte angekündigt und auch eine Roadmap dazu mehr oder minder veröffentlicht. Ob die EZB viel zu zögerlich reagiert, werden vermutlich Wirtschaftshistoriker in ca. zehn Jahren beantworten können. Durch hohe Zinsen wird Geld im Zweifelsfall „geparkt“, auch wenn es im Umlauf grundsätzlich ist, aber in dem Moment eben nicht mehr so aktiv, was Warenwirtschaft und Dienstleistungen angeht.


Alle Zusammenhänge kann und will ich jetzt hier nicht erläutern, weil dies viel zu umfänglich wäre, aber ein paar Impulse geben, was dies in Folge bedeutet, sowohl die Zinserhöhung selber, wie auch die Inflation in diesem Kontext:


Ab einem gewissen Punkt werden große Investitionen nicht mehr vorgenommen. Dies gilt vor allem auch für die Unternehmen. Entweder weil die Inflation so hoch ist, das Risiken im Sinne von Kostensteigerungen überwiegen oder aber weil das Parken des Geldes durch höherer Zinsen wieder attraktiver wird. Insbesondere Unternehmen stecken nun weniger Geld in Expansion usw. und dies auf allen Ebenen. Dies gefährdet wiederum ihre Wettbewerbsfähigkeit und kann in Folge Arbeitsplätze kosten.


In Zeiten hoher Inflation werden „Schulden“ weniger wert. Denn die Inflation frisst ja den Wert im Sinne von Kaufkraft des Geldes. Dies gilt sowohl für die positiven wie negativen Geldwerte. Dies ändert aber leider für Dich als Privatmensch und Otto Normalbürger nichts daran, dass Du Deinen Zahlungsverpflichtungen nachkommen musst. Reiche profitieren potentiell, wenn sie in einer solchen Phase Schulden geschickt machen würden, dies am Rande an dieser Stelle.


Als Effekt daraus, werden in der Regel Hypotheken und Bauzinsen schnell und deutlich teurer, weil sich die Kredite noch lohnen müssen für die Anbieter und Risiken abgesichert werden müssen. Nachfolgekredite, also Anschlussdarlehen, können punktuell einem nun das Genick brechen, hat man sehr eng kalkuliert. Dabei ist egal, ob Privatmensch oder Unternehmer.


Steigen die Zinsen, werden Aktien auf den ersten Blick unattraktiver. Geld geht weg von Aktien. Dies fließt z. B. in Anleihen und sonstige Schuldverschreibungen. Auch das Vertrauen in Unternehmen, bei einsetzender Rezession, also einer Wirtschaftskrise, sinkt allgemein. Die Anleger vermuten ausfallende Gewinne, damit Dividenden und Wertsteigerung der Aktie selbst, wie sie ebenso eine potentielle Insolvenz eines Unternehmens befürchten. Investoren ziehen sich zurück. Im Zweifelsfall fließt das Geld ebenso in einfachen Konsum. Dies hat leider zur Folge, dass sich Rückläufigkeit der Inflation weiter verzögert.


Inflation trifft die Schwächsten am stärksten. In Abhängigkeit von Deiner gesellschaftlichen Positionierung und Einkommenssituation, trifft eine hohe Inflation untere Einkommensgruppen umso härter. Beispiel: Der relativ wohlhabende Mittelständler, wird eventuell seinen Urlaub statt auf den Kanaren nun ggf. in Bulgarien, Polen oder sonst wo machen wollen oder auch müssen, aufgrund des Verlustes seiner Kaufkraft. Betroffene der untersten Einkommensgruppen und an den Rändern der Gesellschaft trifft es ungleich härter. Denn sie können sich der Preissteigerung von Lebensmitteln und Energiekosten nicht entziehen. Hier ist die Reduzierung der Lebensqualität erheblicher heftiger und unmittelbar spürbar. Empfänger von Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld I und Arbeitslosengeld II sowie Grundsicherung profitieren in der Regel überhaupt nicht von staatlichen Förderungen und die Erhöhungen von Regelsätzen sind häufig nicht ausreichend, eine echte Inflation „frisst“ sie sofort weg. Ebenso haben untere Einkommensgruppen kaum Chancen wie Möglichkeiten durch Investitionen Kosten dauerhaft zu senken und so wieder eventuell zu mehr oder ehemaliger Kaufkraft kommen zu können. Hierzu ein kurzes Beispiel: Jemand mit sehr wenig Einkommen hat ein Haus familiär geerbt und lebt darin. Er verdient aber wirklich sehr wenig aufgrund seines Bildungsstandes und hat kein Vermögen. Er kann nun nicht zum Beispiel für 25.000 Euro eine Photovoltaik Anlage und zusätzlich für mehrere tausend Euro noch eine Wärmepumpe kaufen um dadurch den Energieträgerwechsel durchzuführen und sich durch erneuerbare Energien unabhängiger zu machen von den Preisentwicklungen am z. B. Strom- und Gasmarkt. In Summe reißt somit die Schere von armen und reichen Menschen und Gesellschaftsklassen, auch innerhalb Deutschlands, immer mehr auf. Ich persönlich, ohne es belegen zu können und mehr als Gefühl, finde, dass dieser Prozess bereits vollständig im Gang ist und der ehemalige „Mittelstand“ zudem zunehmend in die Gruppe darüber oder mehrheitlich darunter sich reduzierend bis auflösend bewegt, wenn auch etwas überzogen hier dargestellt. Gesellschaftlich kann sich dies durchaus fatal auswirken, Ränder können sich verstärken und auch politische Extreme haben in Folge mehr Zulauf, egal aber extrem links oder rechts usw. Ebenso ist absolute politische Frustration häufig die Folge, soll heißen es gibt noch mehr Nichtwähler, was auch wiederum die Ränder verstärkt.


Daraus können also gesellschaftliche Verwerfungen entstehen, bis hin zu Unruhen, was es in der Geschichte schon oft gab. Das Anfangsstadium sind schwere Wirtschaftskrisen mit zunehmender Arbeitslosigkeit. Auch dies gab es in Deutschland, Europa und weltweit schon mehrfach in der Geschichte. Manche Gesellschaften reagieren hier auch schneller, als bisher in Deutschland. Ich erinnere nur kurz an das Stichwort „Gelbwesten“ in Frankreich.


Fazit ist auch: Als Verlierer aus Wirtschaftskrisen gehen immer die kleinen Leute hervor, die Reichen werden in der Regel noch reicher, aber dazu kommen wir noch.



Bild einer schmelzenden 1 Euro Münze

Warum gibt es die Inflation überhaupt und warum ist Geld nie „ewig“? Wie kommt es überhaupt dazu und kann uns eventuell sogar eine Währungsreform drohen? Oder ist dies utopisch?


Genau diesen Punkt musst Du Dir mit einem Blick in die Geschichtsbücher vor Augen führen. Hier kannst Du sehr viel Schlüsse selber ziehen, Dir eine eigene Meinung und Einschätzung bilden und dies Thema ist meiner Meinung nach wirklich wichtig, auch für Deine persönlichen Planungen in finanzieller, persönlicher wie letztlich auch gesellschaftlicher Hinsicht.


Ich hatte schon beschrieben, was Geld ist, auf einer sehr vereinfachten Ebene. Dadurch wird es weniger komplex, genau dies ist es eigentlich auch nicht. Und was ist das noch einmal? Wenn Du so willst ein gesellschaftlicher Glauben oder Vereinbarung, nenne es Konsens, dass hübsch bedrucktes Papier ein Handelsgut im Sinne eines gesetzlich anerkannten Zahlungsmittels ist, an welches wir alle halt glauben. Hart formuliert: Vielleicht „noch“ glauben. Konkret: Ich gehe zum Bäcker und lege einen Euro auf den Tisch und er gibt mir dafür zurzeit wahrscheinlich 1 ½ Brötchen. Warum macht er das? Weil er mit dem Euro seine Kosten decken und vom verbleibenden Gewinn leben kann. Ebenso hat er die Gewissheit, dass er mit dem Euro völlig andere Güter wiederum selber kaufen kann. Zeitgleich ist es praktisch, denn die Alternative wäre ansonsten ausschließlich Tauschgeschäfte. Beispiel: Du gibst mir das Brötchen, dafür gebe ich Dir fünf Zigaretten oder fünf Möhren. Oder aber ich verpflichte mich 15 Minuten für ein Brötchen für Dich zu arbeiten. Damit funktioniert eine moderne Gesellschaft aber nicht, umso mehr nicht, da wir mehrheitlich unser Einkommen und Existenz im Dienstleistungsbereich erbringen. Flapsig formuliert: Oder wie viel Sack Kartoffeln produzierst Du in Deinem Garten die Du eintauschen könntest? Am Rande: Schnell merkst Du daran auch, wie wichtig unsere Landwirtschaft ist, wenn es wirklich hart auf hart kommt. Ebenso wie wichtig eigener Landbesitz werden könnte, aber dies ist wiederum ein anderes Thema.


Die Probleme mit dem Geld und seiner Kaufkraftentwicklung, bzw. klarer formuliert, seiner Entwertung durch Inflation, entstehen ebenfalls durch Multifaktoren, dies an dieser Stelle nur auszugsweise:


Die Staaten verschulden sich und dies fortlaufend und immens steigend. Betrachte mal die deutsche Schuldenuhr pro Einwohner. Nur kurz ein paar Beispiele aus Deutschland: Der Bund war Ende 2020 mit 1.403,5 Milliarden Euro verschuldet. Der Schuldenstand stieg damit gegenüber dem Jahresende 2019 um 18,1 %. Dies trotz steigender Steuereinnahmen. Alle Schulden der gesamten öffentlichen Hände (also Bund, Länder, Kommunen usw.) beträgt aktuell grob 2,3 Billionen Euro in Deutschland, grober Stand der letzten zwei bis drei Jahre. Schwer vorstellbar. Greifbarer und verständlicher wird dies, wenn man es runter rechnet auf uns alle. Dies entspricht sehr grob rund 28.000 Euro pro Einwohner. Du und ich als Mitglieder unserer Gesellschaft haben also diese Schulden pro Kopf, verursacht durch den Staat. Stelle Dir die Frage wie viele Menschen könnten dieses Geld von jetzt auf gleich dem Staat wirklich zahlen, wenn wir gesellschaftlich vor einem drohenden Staatsbankrott stehen würden? Richtig, es wäre nicht möglich! Deutschland kann nicht pleite gehen? Dann schaue bitte in die Geschichtsbücher, dito was Staatsbankrotte allgemein angeht in weltweiter Hinsicht. Dies zur Einordnung.


Bei Krisen wie Naturkatastrophen (wie zuletzt auch in NRW), Pandemie, eben Wirtschaftskrisen oder Sonderereignissen wie jetzt Krieg in der Ukraine und einem erhöhtem Sicherheitsbedürfnis, kann der Staat letztlich effektiv nur mit Geld reagieren. Dies liegt in der Natur der Sache. Er kann nicht ohne Weiteres selber Häuser bauen, Waffen herstellen usw. Dafür leben wir in einer noch sozialen Marktwirtschaft, allgemein formuliert im Kapitalismus, mit eben gerade mehrheitlich einem Markt, bestehend aus der sogenannten freien Wirtschaft, also eigenständigen Unternehmen. Das Gegenteil wären ausschließlich verstaatlichte Unternehmen, was grob formuliert ein Systemwechsel dann wäre in Richtung Sozialismus oder Kommunismus. Beispiel: Die ehemalige DDR. Ich betone dabei, dass die DDR sicherlich gerade dabei nie die gesellschaftliche Idee und Philosophie eines echten Sozialismus jemals realisiert hat, wie noch kein Staat auf der Welt, auch wenn sich viele so betiteln. Durchaus rein philosophisch als Idee betrachtet, schade, funktioniert aber wohl wahrscheinlich nie, aufgrund des Egoismus der Menschen. Gerade in solchen Fällen, wenn der Staat also mit Geld reagiert, sind dies aber Unsummen, neben den lfd. Kosten zur Aufrechterhaltung der Infrastruktur, die immer anfallen, auch ohne Innovationsfortschritt und nur Erhalt. Dieses Geld wirft er also auf den Markt. Damit Du es ganz grob verstehst und dies ist ausdrücklich so nicht wirklich korrekt dargestellt: Die Nationalbanken oder konkret die EZB druckt dann im Auftrag der Regierungen einfach Geld, sie vermehrt die Geldmenge. Sie gibt Kredite oder kauft Anleihen oder Aktien oder ähnliches und bringt das Geld so in den Finanzmarkt. Gleiches gilt für direkte Leistungen an die Bürgerinnen und Bürger. Das erhöhte Kindergeld wird aus den Steuergeldern in den Markt gebracht, genauso wie eine Corona Hilfe. Das Problem: Das Geld ist im Markt und bleibt im Markt, die Geldmengen haben sich erhöht. Nur nachrichtlich finanztechnisch und finanzpolitisch differenziert man diverse Geldmengengruppen, aber dies würde hier zu weit hier führen, mir geht es um die grundsätzliche Systematik dahinter. So kannst Du ein wenig hinter den Vorhang schauen, worüber Politiker nur bedingt gerne offen und transparent sprechen, zumindest meiner Meinung nach. Durch die Schwankungen von Angebot und Nachfrage sowie Geldmenge, ergeben sich nun Preisbildungen die schwanken, die in seinen Auswirkungen auch wiederum Auswirkungen auf die Kaufkraft und damit die Inflation haben.


Soll mal reichen an dieser Stelle, gehen wir nun auf den Aspekt „Geld ist nie ewig“ ein: Warum sage ich dies? Schaue in die Geschichte und bleibe einfach direkt in Deutschland. Beginne 1850 und gib Währungsreform in Deutschland seit 1850 bei Google ein. Du wirst sehen, dass Deutschland mehrere Währungsreformen hatte. Natürlich ist dies eine ultima ratio, also eine ansonsten unabwendbare Ausnahme. Aber letztlich ist es der einzige Ausweg aus diesem Chaos, dies war bisher immer so. Schaue europa- und weltweit und suche nach vollständigen und teilweise erfolgten Währungsreformen und beschränke Dich sogar auf die letzten 50 Jahre und Dir wird sicherlich etwas komisch werden, versprochen. De facto kann dem Ganzen dann ein Staatsbankrott zugrunde liegen. Sehr aktuelles Beispiel: Sri Lanka. Offensichtliche Indikatoren sind, wenn bei Währungen begonnen wird, dass auf einmal staatlich „Nullen gestrichen werden“, zu Anfang gibt es auf einmal den 1.000 € Schein. Ist der nix mehr wert, streicht man einfach mal eine null, bis hin zur Aufgabe einer Währung. Ursachen sind stets die immensen Staatsausgaben und das über den Verhältnissen leben und vertagen der Schulden in die Zukunft, zu Lasten zukünftiger Generationen. Wirtschaftswachstum auf den Rücken von Schulden, ist ein, wenn nicht der Motor und Prinzip von kapitalistischen Staatssystemen. Dieses System muss, wie beim Kinofilm Matrix, ab und an einem Reset zugeführt werden, damit es wieder neu starten und funktionieren kann. Und irgendwer muss der Verlierer sein, im Zweifelsfall der Steuerzahler. Konkret nenne ich es mal eine politische Entschuldung. Dies wird nur selten so klar ausgesprochen, weil ansonsten ein Großteil von Staaten sofort bankrott und nicht kreditwürdig wäre und global gesehen, alle kapitalistischen Staaten, dieses Spiel so spielen wollen, wenn nicht müssen, soll es irgendwie weitergehen. Solange das Wirtschaftswachstum ausreicht und die Verschuldung in einem angemessen Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt steht, funktioniert das Ganze also jeweils, denn Kredite und damit Gläubiger können bedient werden, kippt dies, wird dies kritisch, siehe zum Beispiel Griechenland vor wenigen Jahren um in Europa zu bleiben. Irgendwie hat es global gesehen durchaus etwas von einem Schnellballsystem oder Scam, also Betrug, wenn Du so willst. Nur mit gewissen gesellschaftlich und globalpolitischen Regeln wie Akzeptanz. Das Spiel funktioniert ziemlich lange, vergleichbar Monopoly. Betrachte solche Systematiken auch ganz einfach mal im Kleinen: In der Griechenlandkrise gab es viel europäische und deutsche Kredithilfe. Warum? Nicht zuletzt auch deshalb, weil das Geld, was wir zum Beispiel südeuropäischen Staaten leihen, häufig zur Bezahlung der von uns exportierten Güter wiederum verwendet wird und hat damit Auswirkung auf die Außenhandelsbilanz und Wirtschaftswachstum von uns, der Motor läuft weiter und bleibt geölt, schick oder? Zeitgleich sieht es nach Hilfe aus und ist es irgendwie auch trotzdem, denn letztlich geht es auch dort zumindest erst einmal weiter. Harte Einschnitte sind in solchen Krisen dann erforderlich, auch hier wieder vorrangig auf dem Rücken und zu Lasten von Otto Normalbürger, also uns, siehe dito Griechenland als Beispiel oder in der Vergangenheit aller Staaten, die Probleme in ihrer Historie hatten. Ich betone bezüglich dieser Ausführungen, dass sehr viel hier bewusst vereinfacht, teilweise etwas aus dem Kontext gezogen und überzogen dargestellt ist. Dies ermöglicht aber, schneller hinter die Kulissen ein wenig schauen zu können und ein grobes Gefühl wie Verständnis für staatsschöpferische wie wirtschaftspolitische und finanztechnische Zusammenhänge gewinnen zu können. Bitte verstehe es ausdrücklich nicht als politische Statements von meiner Seite.


Das Geld also seinen Wert nicht behält, Inflation ganz normal ist, hat viele Faktoren, ihre finanztechnische Steuerung ist entscheidend. Hier befinden wir uns in Europa und in Deutschland aktuell in einer, meiner Meinung nach, historischen Phase von extremen Herausforderungen, auch wenn dies allen noch nicht richtig bewusst zu sein scheint und überall angekommen ist. Dies kann ganz schnell extrem kippen, muss es aber nicht, auch Teil der Wahrheit oder eben noch nicht, aber irgendwann. Meine Message ist hier: Nicht nur auf Geld vertrauen, der Glaube an eine Währung kann schnell flüchtig werden und sie verschwinden. Total unrealistisch für Dich noch immer? Dann benenne ich Dir zum Schluss ein ganz aktuelles Beispiel, was letztlich nur 3 Flugstunden von uns entfernt ist, somit nicht weit: Die Tagesschau berichtet mit Stand vom 04.07.2022: „Die Inflation in der Türkei ist im Juni auf den höchsten Wert seit 1998 gestiegen. Hauptgrund ist die extrem schwache türkische Lira, die Importe drastisch verteuert. Im Juni erhöhen sich die Lebenshaltungskosten gegenüber dem Vorjahresmonat auf 78,62 Prozent, wie das nationale Statistikamt in Ankara mitteilte. Es ist die höchste Inflationsrate seit September 1998 mit damals 80,4 Prozent. Die Türkei kämpfte danach fast ein Jahrzehnt lang damit, die chronisch hohe Inflation zu beenden.“ Dies ist eine Meldung also im hier und jetzt. Stelle Dir konkret vor, was dies für einen einfachen Menschen in der Türkei wirklich im „echten Leben vor Ort“ bedeutet, in finanzieller Hinsicht und bezüglich seiner Kaufkraft: Du hättest im Juni letzten Jahres, jetzt vergleichend dargestellt durch den Euro, auf Deinem Konto 100 Euro gehabt. Dies mit der Kaufkraft, die Du bisher von 100 Euro z. B. für Miete, Lebensmittel usw. gewohnt bist. Nach jetzt nur einem Jahr ist 80 Prozent dieser Kaufkraft verloren gegangen, Du hast noch de facto 20 Euro Kaufkraft auf Deinem Konto oder Portemonnaie. Wenn dies nicht ein eindeutig erläuterndes Beispiel für Dich ist, dann weiß ich es auch nicht. Zudem kannst Du Dir sicherlich denken, so sehr der türkische Staat auch versucht dagegen zu ankämpfen, die türkische Lira hat ein Großteil seines gesellschaftlichen Konsens und Glaubens an das bemalte Papier verloren. Schattenwährung in Form von Euro, Dollar und z. B. Schweizer Franken werden somit unmittelbar oder mittelbar Ersatzwährungen. Sie setzen der eigenen Währung zusätzlich zu. Dies befeuert den Prozess weiter. Über kurz oder lang wird die türkische Regierung voraussichtlich mit einer Währungsreform reagieren müssen oder Maßnahmen die nicht so benannt werden, aber dem inhaltlich gleich oder sehr nahe kommen würden. Beobachte es einfach einmal und verfolge Details zu dem Thema, wenn Du magst.



Bild zur Illustration reicher Menschen mit Schachfiguren

Du sagtest „Superreiche“ gehen aus einer Inflation, einer Wirtschaftskrise oder im Extremfall Währungsreform, fast immer als Sieger hervor! Dies sei historisch immer so gewesen. In Deutschland und in der ganzen Welt bei vergleichbaren Fällen! Wieso ist dies so? Kannst Du Deine Meinung gut begründen und dies anhand eines fiktiven Beispiels erläutern?



Wenn es Dich interessiert google mal das Thema Superreiche weltweit und wie viel Geld sie halten. Aber wir müssen gar nicht an Bill Gates, Elon Musk, Jeff Bezos und Co. denken und deren Pendants in Deutschland.


Nehmen wir einfach mal eine sehr reiche fiktive deutsche Tochter einer Industriedynastie und nennen sie spaßeshalber Ursula. Ursula wurde aus dem ehemaligen Familienunternehmen ausbezahlt und hat ein sehr hohes Vermögen, sagen wir mal gar nicht so viel, stellen wir uns 200 Millionen Euro vor. Arbeiten muss sie offensichtlich nicht mehr. Gehen wir mal davon aus, Ursula hat gute Berater und Connections, ihr Vermögen ist geschickt verteilt.


Ich will hier jetzt keinen Roman erzählen und stelle erneut nur auszugs- und ansatzweise dar, welche Möglichkeiten nun Superreiche in Phasen von zunächst heftigen Wirtschaftskrisen und Inflation und Extremfall Währungsreformen haben, nicht zuletzt alleine auch schon dadurch, dass gute Berater dies steuern werden. 


Ein paar Beispiele:


  • Zu Anfang ist Ursula sehr flüssig. Viele Menschen kommen in Not. Sie müssen Häuser verkaufen, Zwangsversteigerungen etc. Ursula schlägt zu und kauft Immobilien, die sogar renoviert und wieder teurer vermietet oder gewinnbringend weiterverkauft werden. Letzteres in Großstädten gerne auch an ausländische Investoren, früher z. B. russische Oligarchen, jetzt halt alternativ den arabischen Scheich und Co. oder den Fußballmillionär.


  • Ursula kauft kleine Firmen in Not auf, die Potential haben, fasst sie zusammen und macht daraus eine einheitliche Aktiengesellschaft, die sie international an den Markt bringt, entsprechend als Hauptaktionär beteiligt ist und dies wird eine Erfolgsgeschichte.


  • Sie erhält weiterhin fortlaufend Dividenden auf ihre Aktienpakete, vieles davon in Fremdwährung Dollar als Beispiel.


  • Die Wirtschaftskrise nimmt zu, das landesspezifische Geld wird immer weniger Wert, die Inflation steigt zum Beispiel auf 45 Prozent und mehr. Eine Währungsreform droht. Aufgrund der Empfehlungen der Berater und kurz vor der Reform und je nach Thema schon frühzeitiger begonnen, strukturiert Ursula Ihr Geld um. Sie tauscht die bisherige Währung in Fremdwährungen, z. B. aktuell Krone, Schweizer Franken, Pfund oder Dollar. Sie kauft Gold, Platin, Silber und andere Rohstoffe und seltene Erden, investiert in Logistik und Baubranche und noch mehr Immobilien.


  • Die Währungsreform kommt. Der Staat gibt vor, dass private Vermögenswerte im Sinne von Geldern auf Sparbüchern, Girokonten etc. sagen wir mal und ich betone hier bewusst „nur“ halbiert werden. D. h. aus 1.000 € werden jetzt 500 neue europäische „Tacos“, die neue Währung heißt so. Ursula hat aber Dank ihrer Berater solche Konten kaum noch. Zeitgleich ist sie höchst kreditwürdig und liquide durch die Vermögenswerte. Ausnahmsweise weil sie alles so stresst, fährt sie mal nicht nach Monaco, nein nur auf die Malediven in den Urlaub. Harte Zeiten für Ursula, darüber spricht sie auch mit ihren Freundinnen beim Golf. Man bemitleidet sich gegenseitig und tauscht vor allem Anlagetipps, Visitenkarten und Anlagechancen aus.


  • Die Währungsreform ist zwischenzeitlich gelaufen. Vielen geht es gesellschaftlich noch sehr schlecht. Die neue Taco Währung ist aber tatsächlich, wie erfreulicher Weise, erst einmal stabil, der Staat, vereinfacht hier dargestellt, ist ein wenig bis größtenteils entschuldet. Sicherlich schauten viele Gläubiger in die Röhre. Die Wirtschaft nimmt langsam wieder Fahrt auf. Der Taco hat einen neuen belastbaren Wechselkurs, zu anderen etablierten Währungen und z. B. Gold. Was macht Ursula nun? Dank Ihrer Berater tauscht sie jetzt die Fremdwährungen wieder in Taco, dito Ihr Gold, denn Gold wertet nun wieder etwas ab. Sie tauscht aber letztlich nahezu 1:1 vielleicht sogar mit mehr Gewinn als vorher, weil der Taco noch nicht so stark ist, im Verhältnis zu anderen Währungen. Zeitgleich nimmt sie jetzt noch zinstechnisch clever sehr günstige Kredite in der neuen Währung Taco auf, für neue Investitionen. Alle anderen normalen Menschen, hatten soeben mindestens 50% Ihrer Vermögenswerte verloren, es wurde halbiert. Sie haben sich damit aber nach kurzer Zeit abgefunden, was sollen sie auch machen. Sie sind sogar ein wenig froh darüber, dass Geld endlich wieder Geld ist, die Inflation ein Ende hat und Preisstabilität einkehrt. Gesellschaftliche Ruhe kehrt langsam aber sicher ein, Menschen setzen sich wieder Ziele, planen und beschäftigen sich mit ihrem normalen Alltag. Viele sind aber noch in Not. Ursula geht wieder einkaufen, Immobilien, Firmen, Aktienbeteiligungen etc., nutzt die sich jetzt bietenden Notsituationen und Einkaufschancen gut aus. 


  • Ursula ist glücklich wenn sie nach weiteren zehn Jahren zurück schaut. Dank Ihrer Berater hat sich ihr Vermögen von ehemals 200 Millionen Euro auf nun neue 450 Millionen Tacos gesteigert und die Kaufkraft des Tacos ist sogar gestiegen, weil neue und vermeintlich gute Währung, die ja nun „immer bleiben wird“, da ist sich die Regierung und Gesellschaft „total sicher“ als neue Mehrheitsmeinung. Ursula muss lachen und erklärt diese Systematik ihrer Tochter und die der Enkelin und gibt die Visitenkarten Ihrer Berater raus. Sie fährt glücklich und erholt sowie ausgeglichen mit ihrer Tochter in den Urlaub nach Monaco. Die Golffreundinnen haben zu einer Party auf Ihren Jachten eingeladen. Irgendwie versteht sie die Armut der anderen Menschen gar nicht, wahrscheinlich arbeiten die einfach nicht hart genug für ihr Geld, was hatte sie doch für stressige Momente in letzter Zeit.


Dies ist jetzt natürlich sehr überspitzt und plakativ, fast schon ketzerisch, dargestellt als erläuterndes Beispiel von groben Systematiken. Es soll auch ausdrücklich kein Mobbing und Shitstorm gegen reiche Menschen sein. Ich habe höchsten Respekt vor Menschen, was zum Beispiel Jeff Bezos angeht, als Beispiel, wenn ich sehe, was letztlich doch durchaus vorrangig er selber mit Amazon seit Anfang der 90er Jahre aufgebaut hat. Es gibt immer wieder solche Menschen die polarisieren und durch Leistung wie Glück so hochkommen. Sie schaffen zudem innerhalb dieses Prozesses viel Wachstum und damit auch wichtige Arbeitsplätze. Es gibt aber ebenso viele Superreiche, wie Ursula, deren Reichtum sich nicht mehr aus dem eigenem Unternehmertum aufbaut, sondern aus Dynastien und Vererbung. Wie brauchen starke Wirtschaftskräfte auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen, wobei in meinem Beispiel ersichtlich wird, viel vom Arbeitsmarkt bleibt hier teilweise nicht übrig zur Geldvermehrung. So geht dies seit Jahrhunderten und über Dynastien hinweg. Ist so und wird tendenziell so bleiben, ob man es gut oder verwerflich findet. Am Rande: Deshalb hätte ich auch kein Problem höhere Steuern geeignet wohlgemerkt in diesem Bereich einzuführen für Superreiche, am besten wie sinnvoller Weise in ganz Europa oder was besser wäre, aber unrealistisch, global, denn davon sind alle Länder und Gesellschaften betroffen. Dafür gibt es Lobbyarbeit und Parteispenden, gerade in Ländern mit Compliance Problemen. Wieder ein Thema für sich. Diese Steuereinnahmen dann vorrangig gesteckt in gesellschaftspolitische Transferleistungen und vor allem den Bildungssektor, könnten gesellschaftlichen Frieden und Zusammenhalt schützen, den ich persönlich sehr wichtig finde. Ebenso im Bereich Bildung könnten sich neue Chancen ergeben, so dass der nächste Jeff Bezos, Elon Musk oder Bill Gates vielleicht einmal nach sehr vielen Jahrzehnten Max Mustermann, Andreas Müller oder Claudia Schmidt heißen könnte. Aber ich drifte schon wieder ab und träume ein wenig.


Ich erzähle Dir dies also nicht, um nicht Dich zu frustrieren, sondern damit Du die Zusammenhänge hinter dem Vorhang ein wenig verstehst. Als kleinen weiteren Appetizer in diesem Kontext noch der Hinweis: Google doch mal was Staatsbanken in den letzten 15 Jahren auch in Europa an Gold gekauft haben! So viel, echt? Warum wohl? Gold bleibt rar, ist eine Versicherung für Kaufkraft und Macht. Für eine Unze Gold hast Du in Rom eine Toga bekommen, heute mindestens einen sehr guten und teuren Anzug (Eine Unze Gold liegt zurzeit ungefähr bei 1.700 €). Hat ein Staat viel Gold, kann er seine Währung, wenn auch nicht offiziell, stützen und im Falle einer Staatskrise ist es eine gute Basis zur entweder Abwendung oder Fundament für eine Währungsreform und Gewährleistung wie Sicherung der staatlichen Handlungsmacht. Übrigens holt Deutschland seit einigen Jahren seine weltweiten Goldbestände nach Deutschland zunehmend zurück. Warum? Also weil… Ach lassen wir das mal an dieser Stelle, Du kannst es Dir schon denken und ein Schelm wer Komisches dabei denkt und eventuell ein flaues Gefühl in der Magengegend bekommt.


Also hinnehmen, und daraus Schlüsse ziehen, was Du lernen kannst. Dies ist meine Devise. Ansonsten sich freuen, dass Erling Haarland aufgrund seinem Wechsel vom BVB zu nun zukünftig ManCity rund 600.000 Euro die Woche verdienen wird. Hoffentlich hat er und wird er gute Berater haben, die ihm das erklären bzw. für ihn machen. Und ja auch hier gilt, Angebot und Nachfrage und irgendwo auch die Inflation bestimmen Preis und Gehalt, weil es der Markt hergibt. Dies ist also kein Bashing gegen Erling, sondern sollte lediglich ein letztes Beispiel zu Marktsystematiken sein. Der Markt und seine Möglichkeiten bestimmen in unseren Systemen, wie ebenso die Geldmenge und Inflation als Faktor, den Preis. Ist wie es ist. Passe Dich besser an.


Was könnte die Inflation wirksam bekämpfen? Gesamtgesellschaftlich und finanzpolitisch?


Hier kann ich nur Anhaltspunkte liefern und ich vermute deutschland- und europaweit arbeiten und denken darüber sehr kompetente Menschen viel intensiver als ich nach, mit hoffentlich sehr guten zukünftigen Ergebnissen, im positiven Sinne für uns alle. 


Anhaltspunkte könnten meiner Meinung nach sein:


  • Massiver stattlicher Schuldenabbau, weniger Neuschulden.
  • Keine erheblichen Lohnerhöhungen, auch wenn dies temporär dann das Wirtschaftswachstum bremst und unpopulär in solchen Zeiten ist.
  • Verzicht und temporäre Einbußen von Lebensqualität von uns allen.
  • Stärkere Unabhängigkeit auf dem Energiemarkt und dies ist besonders wichtig.
  • Erhöhungen von Steuern bei Superreichen und allg. Vermögenssteuern zur staatlichen und gesellschaftlichen Einkommensgenerierung.
  • Konsolidierung von Unternehmen durch Insolvenzen, die eigentlich Zombies sind, aufgrund fehlender Innovationen, mit dem Negativeffekt gestiegener Arbeitslosenzahl und persönlichen Einzelschicksalen, so traurig dies auch ist.
  • Investitionen nur in Zukunft im Sinne von Infrastruktur und Innovation, also konkret Digitalisierung und Bildung. Zeitgleich dient gesteigerte Bildung gesamtgesellschaftlich der Bekämpfung von Rassismus, Diskriminierung und Ausgrenzung….
  • Auch wenn ich dies nicht gerne sage: Im Energiesektor temporär zumindest zu Lasten von Klimathemen, wobei evaluiert werden müsste, was die Langzeitfolgen sind, Rückgriff auf alte oder Übergangssysteme. Vielleicht ist ein temporäres Kohlekraftwerk mit bestmöglich verbesserter Filterfunktion zurzeit nicht die schlechteste Idee. Nein, mich bitte nicht schlagen, liebe Friday for future Kids und ja, das meine ich ernst.
  • Und wichtig: Starke Anhebung der Leitzinsen, auch wenn fatal für den Aktienmarkt im ersten Impuls.


Und vieles mehr, ich kann hier wie gesagt nur Ansätze liefern und Dir ein Verständnis vermitteln der groben Zusammenhänge und es wird hierzu auch klar abweichende Meinungen geben. Dies liegt in der Natur der Sache, macht es spannend und interessant, bilde Dir vor allem Deine ganz eigene Meinung. Wenn Dich meine Meinungsbekundungen dazu animieren, umso besser. Letzter Kommentar: Viele solcher Maßnahmen wären in Wahlperioden nicht gut für einen Machterhalt, somit eher also nicht im Sinne von Marketing zu verkaufen, auch Teil der Wahrheit und häufig Hindernis.


Okay, das war viel Hintergrundwissen und wir haben jetzt ein grundsätzliches Verständnis. Aber interessant ist doch vor allem was kann ich jetzt ganz konkret tun, innerhalb der Inflationsphase und der also potentiell einsetzenden Wirtschaftskrise? Was kann ich in meinem Alltag tun?



Dies hat aus meiner Sicht drei Aspekte im Kern: 


  1. Kosten

  2. Einkommen

  3. Vermögensanlage


Sinkt Deine Kaufkraft und Du willst Dein Vermögen schützen oder weiter aufbauen sowie bedingt mit gewissen Einschränkungen zeitgleich Deinen Lebensstandard einigermaßen halten, kannst Du im ersten Schritt auf die Kosten und deren Reduzierung schauen. Ganz praxisorientiert ein paar Tipps zum Thema Kosten:


  • Hinterfrage Deine Versicherungen. Selbst vorhandene neu abschließen, ggf. auch nur beim gleichen Anbieter zum aktuellen Tarif. Häufig kannst Du ein paar Euros sparen. Bei der KFZ-Versicherung jährlich zu hinterfragen, bei allen anderen Versicherungen alle 3-5 Jahre ist meine Empfehlung. Dies in Bezug auf Aufwand und Nutzen. Neben geringerem Beitrag, bei häufig besseren Versicherungsbedingungen.


  • Kostenreduzierung im Kleinen: Girokonto noch bei einer normalen Bank? Würde ein kostenloses Konto bei einer Direktbank auch genügen?


  • Abos prüfen: Amazon Prime, Disney Channel und Netflix erforderlich oder reicht eventuell Netflix? Gehst Du wirklich regelmäßig ins Fitness Studio oder bist Du so wie ich der Wunschkunde, der eine Mitgliedskarte hat und sie regelmäßig am Studio vorbeifährt? Vielleicht doch besser joggen? Irgendwo noch Vereinsmitglied?


  • Einkauf: Kostensteigerung begegnen durch diverse Maßnahmen. Können mehr Artikel beim Discounter gekauft werden in letztlich vergleichbarer Qualität? Sind mehr Preisvergleiche möglich?


  • Einkauf: Bedarf hinterfragen: Brauche ich jetzt ein neues Smartphone oder das achte paar Schuhe? Durch gesellschaftliche Reduktion von Nachfrage, führt dies dauerhaft, wie beschrieben, irgendwann wieder zu einem Angebotsüberhang, die Folge wären wieder sinkende Preise, ist klar glaube ich.


  • Anspruch: Muss es der 4* Urlaub in Griechenland sein oder hätte eine Finca auch mal seinen Reiz oder wechsele ich das Reiseziel in ein Land wo der Euro mehr Kaufkraft noch hat, z. B. Bulgarien, Polen oder angesichts der immensen dortigen Inflation, wie beschrieben, die Türkei? Wenn ja, kann ich mich damit auch gesellschaftspolitisch und ethisch identifizieren und dies vertreten, auch die Frage solltest Du Dir stellen. Vielleicht ist der bescheidenere Urlaub auch allgemein denkbar.


  • Auto: Du tankst Super E5? Kann Dein Auto E10 tanken? Brauchst Du Dein Auto wirklich? Würde ein Wechsel per Leasing evtl. auf ein E-Auto Sinn machen, falls noch Förderung möglich und Du es Dir leisten könntest?


  • Nebenkosten: Strom-, Gasanbieter prüfen, ggf. wechseln soweit möglich. Dito Internetanschluss und Handyanschluss prüfen.


  • Anspruch: Fleischkonsum reduzieren, zeitgleich gut für die Umwelt und Gesundheit. Ausdrücklich: Da sitze ich im Glashaus und habe „gut reden“.


Und vieles mehr. Was ich sagen will: Hinterfrage Dein Alltagsleben und suche Kostenfresser und für Dich ganz individuell mögliche, wie für Dich akzeptable Einsparungspotentiale, die Deine Lebensqualität für Dich gefühlt nicht sonderlich tangieren.


Kostenreduzierung durch Investitionen:


  • Solltest Du über Vermögen verfügen, könntest Du trotz der hohen Preise darüber nachdenken, sinnvolle Investitionen zu tätigen. Falls Du Hausbesitzer bist, würde Solar, also Photovoltaik, Sinn machen? Wärmepumpe möglich? Hausdämmung? Wechsel der Energieträger? Neue Heizung, hydraulischer Abgleich? Thermostate, Wartung etc.? Zeitgleich würdest Du unabhängiger und es ist noch gut für die Umwelt.


Jetzt kommen wir zur Einkommensseite:


Es geht also um den Erhalt oder sogar die Wiedererhöhung Deiner Kaufkraft durch mehr Einkommen. Wie kann oder könnte dies funktionieren?


  • Bist Du normal tariflich beschäftigt, bist Du letztlich weitestgehend machtlos und somit abhängig von den Tarifverhandlungen. Je nach Deinem Stellenwert am Arbeitsplatz kannst Du Dich aber eventuell nach Sonderleistungen auf anderen Ebenen informieren: Diensthandy mit privater Nutzungsmöglichkeit? Dienstwagen? Sondertantiemen? Denkbar oder nicht, prüfe Deine Chancen, Fragen kostet ggf. nichts, gutes Vertrauensverhältnis beim Arbeitgeber vorausgesetzt.


  • Bist Du außertariflich: Kannst Du Dein Gehalt selbst zeitnah neu verhandeln und erhöhen?


  • Marktwert durch Arbeitgeberwechsel prüfen! Neue Firma, eventuell neues Glück, mehr Gehalt beim gelungenen Stellenwechsel denkbar? Prüfe die Arbeitsmarktsituation für Deinen Beruf und Branche und recherchiere die Marktmöglichkeiten. Verliere dabei aber auch nicht aus den Augen, wie wichtig die Zufriedenheit am Arbeitsplatz ist. Wie wohl fühlst Du Dich im Team und mit weiteren Rahmenbedingungen?


  • Alternativer Nebenerwerb denkbar? Zweitjob oder selbständig nebenher etwas?


  • Ich will es nicht altersabhängig machen, aber wahrscheinlich etwas leichter ist es, wenn Du noch jung bist: Denkbar ein weiteres Studium oder Aus- und Fortbildung mit höherem Bildungsgrad und Nachfrage am Arbeitsmarkt? Nebenberuflich eventuell, mit der Perspektive durch einen Aufstieg Dein Einkommen zu verbessern?


  • Und auch wenn es komisch klingt: Einkommensgenerierung durch Verkauf. Bei Ebay als Beispiel wirst Du mehr los als Du denkst und Kleinvieh macht auch Mist wie man so schön sagt. Aber irgendwann ist der Keller dann vielleicht leer, also nur eine temporäre Sache, aber zeitgleich schön aufräumend.


Jetzt zum Bereich Vermögen:


Das Geld einfach rumliegen lassen, wenn Du welches monatlich, wie allgemein, über haben solltest und wenn ja herzlichen Glückwunsch dazu, wäre fatal. Es wird bei diesen Inflationsquoten immer weniger wert werden und dies zunehmend schneller, hatten wir schon erarbeitet. Zeitgleich hortest Du damit die Währung, die aktuell zunehmend ihre Kaufkraft verliert.


Was sind also denkbare Alternativen:


  • Gerade auch in fallenden Märkten Aktienkäufe im Sinne antizyklischen Verhaltens. Dabei breit gestreut und eventuell eher BlueChips mit hohen Dividenden im Sinne von Global Playern oder systemrelevanten Firmen und Branchen. Ausschüttung ggf. in Fremdwährung und sofortige Reinvestion der Erträge, sogenannter Thesaurierung. Am besten in Form von Aktienfonds und nicht Einzelwerten und innerhalb dessen am besten als passiver Fond.


  • Kauf von Gold, physisch oder z. B. als ETC Fond. Ggf. auch andere Rohstoffe, je nach persönlicher Sichtweise und Risikobereitschaft.


  • Kauf von Immobilien. Dies geht auch im Kleinen, z. B. durch offene Immobilienfonds. Beim Kauf „echter Immobilien“ generierst Du passives Einkommen und kannst selber Kosten weitergeben.


  • Investitionen in Zukunftsmärkte bei langer Haltefrist, meiner Meinung nach und nach wie vor: IT, Digitalisierung, disruptive Technologie, Mobilität, Klima und Biotechnologie. Aber vorsichtig sein und vorher intensiv informieren.


  • Punktuell Anleihen, wenn die Zinsen weiter anziehen sollten. Damit wirst Du aber in Kurz- und Mittelsicht die Inflationsfolgen nur reduzieren können, wirkliche Realrendite mittelfristig eher unwahrscheinlich.


  • Wenn Du richtig viel Geld hast, eventuell Wechsel in Fremdwährungen und entsprechende Konten, wie z. B. Schweizer Franken oder Krone.


  • Aufgeschobene Investitionen tätigen: Das Geld wird weniger Wert. Soll heißen, kannst Du Dir die Solaranlage leisten, kaufe oder miete sie trotz der hohen Preise aktuell. Dadurch reduzierst Du dauerhaft laufende Kosten. Wichtig dabei ausführliche Prüfung der Amortisation und somit des break even points, vergleichende Angebote mehrerer Bieter einholen. Zu kompliziert und Du bist skeptisch: Überschaubarer wäre die Thematik von Dämmmaßnahmen, wenn Du Hausbesitzerin bist.


  • Und zu guter Letzt: Bei Investitionen prüfen, ob Du Dir alternativ nicht sogar noch besser tatsächlich Schulden leisten kannst. Die Inflation frisst auch die Schulden, wie schon erklärt. Beispiel die Solaranlage kostet 20.000 Euro. Die hast Du zwar und sogar mehr. Stattdessen ziehst Du einen aktuell noch sehr günstiger Kredit und legst Dein Geld anders an. Die Inflation frisst zeitgleich Deine Schulden. Aber vorsichtig sein, genau prüfen wie Du vorgehen würdest.


Allgemein orientiert und formuliert: Sachwerte stehen im Vordergrund.


Wichtiger Hinweis dabei von meiner Seite: 

Dies stellt wie immer kein Handlungs- und Handelsaufforderung von mir dar. Prüfe und beachte steuerliche Auswirkungen. Willst Du verbindliche Beratung und Empfehlungen sowie Aussagen, wende Dich an zuständige Stellen, z. B. Steuerberater und Fachanwälte und sonstige Einrichtungen. Du handelst auf ausschließlich eigene Verantwortung und Haftung. Dies hier sind nur meine persönlichen Meinungsbekunden im Sinne von allg. Technik und Wissensvermittlung aus meiner Sicht der Dinge, ohne dabei Anspruch auf Richtigkeit, Aktualität und Vollständigkeit sowie wissenschaftliche oder finanztechnische Belastbarkeit zu erheben. Soweit zum Disclaimer, der immer mal wieder erforderlich ist.



Bitocin im Bärenmarkt als Bild

Das war jetzt tatsächlich praxisorientiert. Du hast diesen Beitrag aber auch betitelt mit: „Sieger entstehen im Bärenmarkt!“ Was meinst Du damit noch konkreter? Kann ich profitieren von der jetzigen Situation in Deutschland und Europa?


Erst einmal kurz und knapp zur Erklärung, wer mit dem Begriff nichts anfangen kann: Läuft es an den Börsen, Aktienmärkten und allg. im Finanzsektor richtig gut, spricht man von einem „Bullenmarkt“. Läuft hingegen alles eher schlecht oder ist sogar eine Krise und Crash, wie aktuell so zu sehen aus meiner Sicht, spricht man von einem „Bärenmarkt“. Dies ist glaube ich wichtig, kurz erläutert zu haben. Wir sind also aktuell in einem Bärenmarkt oder Bärenmärkten. Soweit dazu und zur Einordnung des Themas. Deshalb siehst manchmal auch den Bullen in der Tagesschau als Statue, wenn von der Börse in Frankfurt berichtet wird.


Was ich damit sagen will, ist die Psychologie der Menschen wie sie emotional entscheiden und handeln, gerade im Finanzbereich. Ganz konkret: Die Börsen brechen ein. Viele entdecken das spät oder zu spät. Sie sind dann entsetzt, werden ängstlich, wollen sich absichern und verkaufen mitten in der Krise. Umgekehrt die Börsen ziehen extrem an, wird ebenfalls in der Regel spät oder erneut zu spät entdeckt und man kauft dann zu teuren Preisen. Der Mensch ist ein Herdentier „und wenn alle jetzt verkaufen, dann muss da was daran sein, dann verkaufe ich“. Denke an die Klopapier und Thematik Hefe und Mehl während der Pandemie usw. Umgekehrt genauso. Genau dies halte ich für bedenklich und Emotionen sind eher fehl am Platz, wenn es um Deine Finanzen geht, zumindest mehrheitlich und meine klare Meinung.


Ich erläutere Dir dies an einem Zitat von Warren Buffet, einem sehr bekannten, erfolgreichen und erfahrenen Akteur an den weltweiten Aktienbörsen dieser Welt.


Warren Buffet erläuterte einmal:


„Sei ängstlich, wenn andere gierig sind und sei gierig, wenn andere ängstlich sind“.


Damit umschreibt Warren Buffet perfekt antizyklisches Verhalten. Seine damit erläuterte Philosophie: Aktien von einem Unternehmen, von dem Du überzeugt bist, was solide ist, innovativ und gut, bleibt gut, auch und gerade in einer Krise. Unabhängig vom Einbruch seines Aktienwertes und wie sich dieser aktuell und gerade in einer Krise entwickelt. Denn dies ist durch viele weitere Faktoren partiell beeinflusst. Ggf. geht es sogar gestärkt daraus hervor. Um so cleverer ist es also hiervon viele Aktien genau dann zu kaufen, wenn sie alle anderen panisch verkaufen und sie günstig am Markt sind. Alle verkaufen, die Preise fallen. Bester Zeitpunkt also zu einem Nach- oder gut gewählten Erstkauf.


Der oder Diejenige die also in einem Bärenmarkt die Chance nutzt, konsequent ein- und bzw. nachzukaufen am Aktienmarkt, in welcher geeigneten Form auch immer, wird unter Einbezug und Betrachtung von langen Zeiträumen daraus im Regelfall als Gewinner und Sieger hervorgehen. Seine Gewinne werden auch potentiell deutlich höher sein. Da Aktien zudem im Kern Sachwerte sind bzw. sich auf ein Unternehmer beziehen, entziehen sie sich ein Stück weit der Inflationsthematik, solange sie weiter existieren und nicht insolvent gehen.


Im Kern ist hier also meine ganz persönliche Meinung, dass auch bei weiter fallenden Aktienmärkten ein Nachkauf zu günstigen Preisen, wie Erstkauf, umso mehr in Zeiten von Inflation, sich z. B. in fünf oder zehn Jahren sehr rentieren und als sinnvoll herausstellen kann, wenn auch nicht muss. Dann wirst Du auf der Siegerstraße, startend aus einem Bärenmarkt heraus, sein. Du wärst damit ein „Antizykler“, was die wenigsten verstehen und schaffen. Wichtig dabei: Den perfekten Zeitpunkt wirst Du nie finden, stehe nicht zu lange an der Bushaltestelle.


Wohlgemerkt kann auch hier dies kein Versprechen sein, stellt nur meine persönliche Meinung dar und den Disclaimer hatte ich ja schon benannt. Du handelst auch hier auf ausschließlich eigene Verantwortung. Ausschließlich Dein Risiko. Niemand kann versprechen, wie sich Märkte entwickeln.


Okay, interessant! Wie sieht dies in Bezug auf den aktuellen Kryptocrash bei Bitcoin und Co. aus?


Zum Thema Krytowährungen, Bitcoin und Co. habe ich schon sehr viel beigetragen, denke ich, sowohl im Podcast Denkmanufaktur, wie ebenso im myMPI | Blog. Deshalb versuche ich es für meine Verhältnisse mal relativ kurz und knapp zu halten und nicht zu detailverliebt zu sein. Interessieren Dich Bitcoin und Co. sehr, schaue dort. 


Aber zumindest ein paar Statements dazu:


  • Bitcoin und andere Kryptowährungen sind ein nach wie vor noch junger Markt.


  • Die Regulierung erfolgt sukzessive, potentiell wird es dadurch belastbarer, stabiler, seriöser. Ganz frisch und aktuell gab es jetzt neue Regulierungsvorgaben der EU im Juni/Juli. Dies hinausgehend über bereits von mir erläuterte Maßnahmen konkret in Deutschland. Informiere Dich darüber, bei Gelegenheit mache ich dazu vielleicht ein kurzes Update.


  • Aktuell findet fortgesetzt eine Konsolidierung statt am Markt. Scams und Angebote wie Konzepte ohne Fundament sortiert der Markt zurzeit aus. Leider mit heftigen Einzelschicksalen wie man am Totalverlust Terra Luna gesehen hat. Auch durchaus krasser, weil noch sehr unreguliert anders, sehr freier Markt, also ohne Rücksicht auf Verluste und auch Totalverluste in vielen Fällen von privaten Anlegerinnen vorrangig. So etwas wie Einlagensicherung oder ähnliches gibt es hier nicht.


  • DeFi Märkte, also dezentralisierte Finanzmärkte ist noch immer total neu und befindet sich am Markt im Sinne von Sondierung. Auch hier konsolidiert sich der Markt, eine meiner Meinung nach gesunde Entwicklung, leider auch wieder in Einzelfällen mit persönlichen Schicksalsschlägen im Sinne von Totalverlust. Beispiel neben Terra Luna sind zum Beispiel die Probleme beim Anbieter Celsius, aktuell neu die Börse Vauld und viele mehr.


  • Der Kryptomarkt lebt von Schlagzeilen und ist sehr kommunikativ, umso überzogener sind viele Berichte und zielen auf Klickrates ab. Auch dessen solltest Du Dir bewusst sein. Kryptomärkte verliefen zumindest bisher tendenziell immer in durchaus sehr extremen Wellen. Dies könnte, ich betone könnte, auch jetzt so sein und nach dem Down holt der Markt Schwung für einen neuen rasanten Aufstieg. Ebenso könnte die jetzige Phase aber auch der Anfang vom Ende für Kryptowährungen für lange Zeit sein. Sagen kann Dir dies wirklich niemand. Jeder der dort etwas verbindlich behaupten würde, würde meiner Meinung nach lügen.


  • Wer in Krytpo investiert, sollte wissen und verstehen, dass immer und ich betone stets immer, Totalverlust jederzeit droht! Investiere nur mit Geld, welches Du niemals im Ernstfall benötigen solltest. Dies ist und bleibt meine klare Meinung dazu.


  • Der derzeitige Crash ist wirklich sehr heftig, die Konsolidierung massiv, die Bereinigung ebenso am Markt was Anbieter angeht, was ich aber positiv sehe. Dies bietet die Chance, dass der Markt positiv und gestärkt daraus hervorgeht, aber nicht muss, siehe oben.


  • Gezeigt hat sich auch, wider Erwarten führen hohe Inflationen und Krisen gerade nicht in eine Flucht in die Kryptowährungen die sich wert steigernd abbilden würde. Dies haben viele anders erwartet am Markt. Auch ich ganz persönlich, muss ich sagen, als Investor im Kryptobereich. Insbesondere auch Bitcoin profitiert zurzeit überhaupt nicht von den Inflationsentwicklungen in Deutschland, Europa, den USA und weltweit. Der Bitcoin zeigt hier auch nicht in Ansätzen die Wertspeicherfunktion, im Sinne von Wertversicherungsfunktion, von zum Beispiel echtem und physischen Gold, als Gegenbeispiel. Die Kryptowährungen können sich allgemeinen Entwicklungen am Markt also nicht zu entziehen. Die Zinserhöhungen der FED und EZB scheinen sich ebenfalls eher kontraproduktiv für eine positive Wertentwicklung auszuwirken. Viele Anlegerinnen und Anleger flüchten zurzeit massiv auf dem Kryptosektor, aus diesen und vielen weiteren vielschichtigen Gründen.


Dies ist nicht alles an dieser Stelle, bei weitem nicht, aber soll mal als Voranstellung reichen. Du möchtest in Summe meine Meinung dazu hören:


Der Aspekt Sieger entstehen im Bärenmarkt, könnte und ich betone nochmals und deutlich könnte, auch hier greifen. Bitcoin ist extrem gefallen, schwankt aber aktuell zwischen, sehr grob formuliert, zurzeit 18.000 Euro und 20.000 Euro mit Stand Anfang Juli 2022. Dies ausgehend von ehemals rund und grob 60.000 Euro im November 2021, was schon für sich spricht, was die Konsolidierung angeht. Irgendwie zeigt dies, dass niemand zurzeit, einschließlich des Marktes selber, weiß, wohin die Reise gehen wird. Gerade im Krytobereich kaufen die meisten Menschen erst dann, wenn in der Tagesschau plakativ formuliert wieder berichtet wird, der Bitcoin hat eine Rekordmarke wieder gerissen. Genau dann zu kaufen, ist zumeist falsch. Da sind wir wieder beim Herdentrieb und eben nicht antizkylisch, wie schon beschrieben.


In der Tendenz würde ich sagen, im wirklich Bewusstsein und Verstehen von jederzeitigem Totalverlust, Verwendung nur von Geld welches Du keinesfalls benötigst, könnte es und ich betone könnte, Sinn machen, jetzt einzusteigen. Dies aus der Überzeugung dann aber heraus, dass man an diesen Markt und den jeweiligen Coin glaubt und der Technik und den Zusammenhängen dahinter, die ich schon in anderen Beiträgen und Stellen erläutert habe. Und beachte unbedingt: Kaufe nie etwas, was Du nicht wirklich verstanden hast!


Zu Bitcoin sei gesagt, bald ist irgendwann Schluss mit dem Schürfen, also Mining. Die Menge an konkret Bitcoin ist definitiv endlich. Ein Nachdrucken wie bei staatlichem Geld ist definitiv und unwiderruflich, nach meinem technischen Kenntnisstand und meiner Meinung nach, nicht möglich. Absolute staatliche Regulation auch nicht wirklich auf technischer Ebene. Eine unterstellte Begehrlichkeit, Glaube an Bitcoin und Einsatzzweck vorausgesetzt (kann auch rein die Wertspeicherung in sich sein, im Vergleich als digitales Gold, was zurzeit aber als Argument sehr schwächelt), im Sinne somit von gleichbleibender oder steigender Nachfrage vorausgesetzt, könnte man mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit annehmen, dass Bitcoin aus dieser Krise wieder herauskommt und wieder und ggf. sogar deutlich im Preis steigen wird. Eventuell auch erneut als strahlender Sieger. Es bleibt aber auch dabei, dass es Prognosen für die kommenden fünf Jahr gibt, die von Totalverlust sprechen, wie ebenso davon, dass ein Bitcoin mehrere 100.000 Euros wert werden könnte. Wo es Nord- und Südpol gibt, liegt nach Lebenserfahrung die Wahrheit recht häufig in der Mitte, im Bild bleibend, also am Äquator.


Auch hier, wiederhole ich meinen Disclaimer: Dies ist keine Handlungs- oder Handelsempfehlung, Du handelst ausschließlich auf eigene Verantwortung. Dies ist nur meine persönliche Meinung! Alles Dein eigenes Risiko!


Der Aspekt, sich am besten eher antizyklisch zu verhalten, ist sehr interessant! Ich habe die Chance die darin liegt verstanden. Zeitgleich ist mir dies aber auf Dauer viel zu stressig. Ich müsste ja ständig die Märkte beobachten und meine Entscheidungen und Handlungsweisen wohl sehr oft prüfen. Dies ist eher nichts für mich! Gibt es nicht noch weitere praxisorientierte Alternativen dazu?


Die gibt es. Zeitgleich bequem und man kann tendenziell relativ wenig verkehrt machen. Ganz kurz und knapp praxisorientiert und ausschließlich erneut meine persönliche Meinung: An Aktien als zumindest Bestandteil einer guten Vermögensanlage und dessen Aufbau führt, meiner Meinung nach, kein Weg vorbei. Zeitgleich ist Portfolio- und damit Risikodiversifikation sehr wichtig. Die absolut bequemste Art und Weise wäre, jeden Monat nur Geld zu investieren, wo Du Dir sicher bist, da muss ich die nächsten zehn Jahre, besser noch länger, gar nicht dran und dies bleibt auch wirklich so. Ist dem so, dann suche Dir einen kostengünstigen passiven, sogenannten ETF Fonds, der einem Weltindex folgt. Beispiel könnte ein ETF Fonds auf den FTSE all World Index sein oder dem MSCI World Index. Willst Du es etwas nachhaltiger dabei haben, kannst Du auch eine Variante wählen, die bestimmte Marktsektoren ausschließt. Dieses Indizes haben dann gewisse Kriterien gegen z. B. Waffenindustrie oder klimaschädliche Dinge, aber ansonsten dito weltweite Ausrichtung. Suche hierfür nach einem Weltmarktindex zeitgleich mit dem Hinweis und der Abkürzung zum Beispiel ESG oder SRI. Weitere Informationen und Beschreibungen wirst Du dann bei einem ETF Fonds dazu finden, die Dir vieles erklärt, was ich jetzt und hier an dieser Stelle nicht mache, würde zu weit führen. Mit wenigen Euros, möglich je nach Depotbank bereits ab 25 bis 50 Euro monatlich, kaufst Du von einem solchen Fonds jeden Monat nun Anteile als Dauerauftrag oder Lastschrift. Du investiert damit, ab dem ersten Euro, in eine breit gestreute Palette von Aktien und damit Unternehmen in Summe. Einzelne Ausfälle sind somit in der Tendenz als Risiko zu vernachlässigen. Dadurch, dass Du jeden Monat wiederkehrend kaufst, nutzt den sogenannten „Cost Average Effekt“. Dies bedeutet ganz einfach ausgedrückt, dass Du halt immer kaufst und dies gleichbleibend, z. B. immer für 50,00 € je Monat. In Zeiten wie jetzt, bekommst Du dann relativ viele Fondsanteile für Dein Geld und kaufst sehr günstig ein, kaufst noch mehr, wenn der Aktienmarkt weiter fällt. Du bist in dem Moment, ob gewollt oder nicht, also automatisch antizyklisch unterwegs. Die Chancen und Risiken daraus, habe ich ja schon erläutert. Du kaufst aber auch in eben sehr teuren Phasen, wenn also die Börsen brummen. Dies ist dann eher nicht antizyklisch, aber nicht schlimm, denn: Der Effekt ist aber auf lange Sicht, logischer Weise, dass Du einen sehr guten Durchschnittspreis erzielen würdest. Wenn Du dann noch einen thesaurierenden ETF Fonds dabei wählst, werden Ausschüttungen also anteilige Dividenden sofort wieder angelegt. Der Vorteil ist dabei konzeptionell: Keinerlei emotionaler Stress für Dich, Du kaufst stumpf im Sinne von „buy & forget“. Machst Du dies mit einem sehr langen Anlagehorizont, ich spreche hier von mindestens 10 Jahren, hättest Du mit Blick in die Vergangenheit Dich durchaus am Ende sehr gefreut über erfreuliche Wertsteigerungen und Rendite, je nach Verlauf irgendwo zwischen 5 bis 12 Prozent, je nachdem welche Zeiträume Du untersuchen würdest. Außerdem entscheidest Du ja über den Zeitpunkt des Verkaufes. Selbst wenn Du nicht mehr in dieser Form sparst, aber das Geld nicht unmittelbar benötigst, kannst Du eine sehr positive Börsenentwicklung durchaus gelassen abwarten und dann erst verkaufen. Dies erhöht nochmals die Chancen. Dies ist und kann natürlich nie eine Zusicherung für die Zukunft sein, Risiko ist immer. Aber es ist bequem. In der Tendenz empfehlen dies auch z. B. Institutionen wie FinanzTip und andere seriöse, tendenziell unabhängige Finanzdienstleister und Verbraucherschutzzentralen, dies nachrichtlich. Dies ist bequem und meines Erachtens nach sehr gut. Informiere Dich einfach dazu oder kontaktiere mich wenn Du magst.


Dieses Kaufprinzip als Solches, kannst Du aber letztlich, in Bezug auf den beschriebenen Cost Average Effekt, auf jeden Markt übertragen, so zum Beispiel auch auf Krytpowährungen. Der Effekt des Kaufpreises und Menge die Du bekommst, wird identisch sein. Nur in diesem Falle und Beispiel, um Bitcoin als eine Kryptowährung zu benennen, natürlich mit einem ganz anderen Risiko und Chancenverhältnis, soll heißen potentiell sehr hohe Gewinne oder potentiell Totalverlust, also null Euro. Dieses Risiko wirst Du bei einem weltweit agierenden Aktienfonds indes in der Tendenz eher nicht haben können, denn Du investiert in Sachwerte, Unternehmen konkret, dies breit gestreut, über Märkte hinweg und dies weltweit. Ich glaube in Summe alles nun einleuchtend.



Gastank Bild zur Verdeutlichung von Gasversorgung

Kehren wir noch einmal zurück zum Thema der Inflation, also den Preissteigerungen und dem Verlust meiner Kaufkraft, und dies im Kontext des Energiesektors. Ganz konkret in Bezug auf die Strom und die Gaspreise. Womit sollte ich hier in Summe potentiell rechnen? Wie sollte ich praxisbezogen in meinem Lebensalltag damit umgehen?


Diese erneute Nachfrage ist sehr berechtigt und wichtig meiner Meinung nach, wir sollten darauf noch einmal eingehen. Zeitgleich wollen wir aber trotzdem langsam aber sicher zum Ende kommen, denn ein wenig bedrückend ist das Ganze ja schon, trotz aller Chancen und Möglichkeiten zum individuellen Umgang die damit verbunden sind und die ich bereits aufgezeigt habe.


Zur Einordnung wie ich die Dinge sehe:


  • Ich glaube ehrlich gesagt, wie extrem ernst die Lage bereits insgesamt in Bezug auf insbesondere die bundesweite Gasversorgung ist, wird zurzeit nur teilweise in der Öffentlichkeit und allgemein Bevölkerung wahrgenommen. Viele sind sich dessen noch nicht bewusst, vielleicht wollen sie es auch gar nicht hören und wissen, was menschlich und emotional zwar verständlich für mich ist, aber zeitgleich und hart formuliert, sehr naiv. Aufmerksame Beobachtung, Wissensaneignung und Informationen einholen und sich vorbereiten zumindest sukzessive, kann ich nur dringend anraten.


  • Weiterhin glaube ich, dass wir gesamtgesellschaftlich bei weitem nicht alles in voller Tiefe und Gänze erfahren und kommuniziert bekommen zurzeit. Dies vielleicht auch zu Recht, weil es nicht so kommen muss, aber kann. Diesen Bereich halte ich mal kurz und gebe nur Indikatoren: Die bundesweiten Gasspeicher sind irgendwo zwischen 40 und 60 Prozent gefüllt, je nach Fall und Entwicklung vielleicht auch 35 oder eben 75 Prozent, wir werden sehen. Unklar ist, bei grob nach wie vor 50 Prozent Abhängigkeit, plus/minus irgendwas in diesem Jahr, vom russischen Gas, ob Putin den Gashahn bei Nordstream 1 wieder voll oder teilweise aufdrehen wird. Nordstream 2 realisieren wir nicht mehr. Abhilfe aus anderen Ländern ist nicht oder nicht so schnell möglich. Beispiel: LNG Terminals als Bau sind jetzt erst genehmigt, z. B. und insbesondere in Wilhelmshaven, hilft dies jetzt? Nein! Diese Energiereserven würden bei einem harten Winter meiner laienhaften Meinung nach, bei einem sehr harten Winter 2022/2023 , vermutlich keine drei, maximal vier Monat reichen. Experten*innen mögen mich gerne korrigieren. Zeitgleich sind die angekündigten Teilabschaltungen von Industrie und Privatwohnungen sehr komplex, weil entsprechende Abschaltungen wohl zumindest teilweise so gezielt gar nicht immer möglich sind, aufgrund des physischen Aufbaus der Versorgungsnetze. Auch muss man sich bewusst machen, dass einfach kurze Vollabschaltung und Wiederversorgung teilweise manuelles Agieren vor Ort je Liegenschaft erforderlich werden lässt durch die Netzversorger, was dito sehr kritisch und aufwendig ist. Ein Beispiel: Stelle Dir mal ein Stahlwerk vor, was runter- und wieder hochgefahren werden soll, was dann alles erforderlich ist und berücksichtigt werden müsste. Da höre ich mal auf.


  • Die gesetzlichen Anzeichen und Maßnahmen zeigen bereits wie ernst es ist. Versorgungsunternehmen usw. werden als maximal systemrelevant eingestuft und schon jetzt ab sofort gesetzliche Maßnahme ergriffen, dass der Staat maximal diese subventionieren oder wird sich direkt beteiligen können, was einer Teil- oder Vollverstaatlichung letztlich inhaltlich gleichkommen wird, wenn sich der Bedarfsfall ergibt. Dies geht alles erstaunlich schnell, relativ geräuschlos vonstatten im Bundestag und Bundesrat, unabhängig von Parteibüchern. Alleine dies für sich zeigt die Bedeutung.


  • Klargestellt sei aber auch, dass bisher keine Anzeichen ersichtlich sind, dass für private Verbraucher ein Gaspreisdeckel kommen soll. Sondern sogar eher klarstellend das Gegenteil. Dies wird bedeuten, dass Dein Energie Versorger und damit Gasanbieter die Kosten 1:1 weitergeben kann und sicherlich wird. Dies ist auch schon mehrfach erfolgt, wie Du vielleicht bemerkt haben wirst. Da helfen dann auch nicht in Ansätzen irgendwelche kleine staatlichen Einmalzahlungen des Staates, dies ist für mich nur Aktionismus, mit wenig Hilfe und Wirkung in Deinem echten Leben. Bei den wirklich schwachen Einkommensgruppen könnte und wird dies, meiner Meinung nach, zu massiven Zahlungsausfällen für die Energieversorger führen können. Auch dies wird sich nochmals auf die Preise auswirken, da solche Risiken und Ereignisse indirekt weitergegeben werden, egal auf welchen finanztechnischen und kalkulatorischen Lösungswegen.


  • Klar muss Dir auch sein, dass wirkt sich mit dem Gas eben gerade nicht nur auf die Heizkosten, sondern ebenso auf die Stromkosten aus. Halte ich kurz, ist so, wenn auch unterschiedlich ausgeprägt.


  • Fakt oder eher komisch ist auch, warum ist es dann noch so ruhig, auch in der Gesellschaft? Wirtschaftsminister Robert Habeck warnt doch schon relativ offen. Warum ist das so? Erstens glaube ich, die Menschen und wir oder viele von uns, wollen dies noch gar nicht hören, verdrängen dies bewusst oder unbewusst und emotional aus diversen Gründen. Wir haben halt gefühlt nur noch Dauerkrise, können schlechte Nachrichten nur bedingt noch ertragen, auch wenn vieles mit einer vergleichenden Brille in weltweiter Sichtweise Luxusprobleme sind. Der Hauptgrund ist aber meiner Meinung ein bzw. zwei andere: Erstens, noch funktioniert alles, gefühlt ist alles noch ein Gespenst, der Ausfall einer Heizung im Winter selber, wie ebenso eine echte massive Wirtschaftskrise, die uns, meiner Meinung nach, wirklich zumindest drohen kann, ist (noch) nicht fühlbar. Der zweite aber noch oder ebenso wichtige Grund ist ein anderer: Das Ganze kommt erst zeitversetzt und dann umso massiver und intensiver bei den privaten Haushalten an. Die ganzen Preiserhöhungen und Marktsystematiken, werden sich in Deinen Verbrauchsabrechnungen, egal ob Mieter oder Hausbesitzer, erst im kommenden Jahr 2023 massiv einsetzend und 2024 fortführend niederschlagen. Über, dies wirklich ohne Scherz gemeint, eine mindestens Verdrei- bis Verfünffachung Deiner laufenden Jahreskostenendabrechnung für jeweils Strom und Gas und je nach Anbieter und Situation wie Verbrauch, dürftest Du Dich dann ebenso nicht wundern, wie über noch zusätzliche weitere Erhöhungen der Preise selbst für die Zukunft. Ganz konkret praktisch in Zahlen: War zum Beispiel bisher Deine Jahresabrechnung als Single meinetwegen für Deine Heizkosten bei 1.200 Euro, als völlig fiktives und wahlloses Beispiel, dann gehe für 2023 und 2024 durchaus von Werten zwischen 2.400 bis 3.600 Euro erst einmal aus. Ähnlich kann und wird dies für Strom aussehen.


Welche Schlüsse solltest Du daraus ziehen und welche Fragen Dir stellen. Auch hier liefere ich Dir nur Ansätze und einige Tipps, die Du individuell auf Deine Situation übertragen und überprüfen solltest:


  • In der Regel sind die jetzigen monatlichen Abschlagsvorauszahlungen darauf überhaupt nicht angepasst. Eher allgemeine Informationen und Hinweise der Versorger erfolgten, im Sinne von Freiwilligkeit. Spätestens nach der Abrechnung, fordern diese Unternehmen aber bei Dir letztlich relativ gnadenlos diese Kosten ein. Ergo prüfe Deine Abschlagsvorauszahlungen. Ich würde empfehlen, diese durchaus und eher mindestens zu verdoppeln und dies meine ich nicht im Scherz. Und wenn Du damit falsch liegst, ist es immer noch besser bei der Jahresendabrechnung ein kleines oder größeres Guthaben zu haben, sich dann zu freuen, als eine horrend wirkende Nachforderung, die Dich zu dem Zeitpunkt potentiell in erhebliche Nöte bringen könnte. Achtung dabei: Bei freien Versorgern, so nenne ich die mal, sei vorsichtig mit Jahresvorauszahlungen. Trotz staatlicher Eingriffe schließe ich nicht aus, dass zukünftig einige Anbieter „über die Wupper gehen“, wie man so schön sagt. Sprich also Insolvenzrisiko. Willst Du dies vermeiden, lege alternativ eben wirklich jeden Monat Summe X an die Seite für die Jahresendabrechnung, hat den gleichen Effekt wie beschrieben. Dich überrascht die Jahresabrechnung dann nicht.


  • Prüfen, ob es am Markt in Deiner Region noch sinnvolle Wechselmöglichkeiten gibt, ggf. mit Preisgarantie und einem Preis den Du für Dich vertretbar und leistbar halten würdest. Wahrscheinlichkeit relativ gering, Versuch der Recherche schadet aber nicht.


  • Als Hausbesitzer entscheiden, ob noch Investitionen und Umsetzung von Maßnahmen zur Kosten- und Verbrauchsreduktion, Vermögen vorausgesetzt, möglich sind. Dies bedeutet konkret Themen wie Wechsel Energieträger, also z. B. noch praxisorientierter Themen wie: Photovoltaik, Wärmepumpe, Hausdämmung und Co. Hast Du einen Kamin? Schaue nach Holz, aber sei auch hier preissensitiv. Wird aktuell vermutlich wie Klopapier zur Zeiten der Hochphase Pandemie gehandelt.


  • Kleinerer Maßstab: Heizungswartung, moderne Thermostate, Heizungseinstellung, Temperatursenkung. Ein Grad kann schon durchaus 5 Prozent bringen. Im Strombereich zum Beispiel Umstellung konsequent oder konsequenter auf LED prüfen. Stand by Geräte prüfen, etc. Allgemein Verbrauchsverhalten hinterfragen.


  • Und kein Scherz: Falls Du vermögender Rentner oder Rentnerin bist und findest eine gute und günstige Möglichkeit ein oder zwei Monate in warmen Regionen im Winter Urlaub machen zu können, zu einem recht günstigen Kurs, kann dies durchaus das Gute mit dem Schlechten verbinden, wenn Du verstehst wie ich dies meine. Zumindest auch einen Prüfungsgedanken wert, wenn Du dies wirklich kalkulierend prüfst und für denkbar halten würdest. Grober Kalkulationsansatz: Den durchschnittlichen Verbrauch an Energie in den Wintermonaten errechnen, mit den aktuell für Dich gültigen Preis. Dies in eine Verhältnis zum Urlaub setzen und dann abwägen. Denn zu Hause würdest alles ja lediglich auf Frostschutz setzen.


Viel wird auch davon abhängen, wie hart der Winter wirklich werden wird. Ich kann mir auch vorstellen, dass auf dem Arbeitsmarkt in diesem Kontext Homeoffice, ohne Begründung Pandemie, irgendwann ein Thema werden könnte, dies am Rande. Denn dann kann im Büro bei flächendeckendem Homeoffice aller Mitarbeiter auf Frostschutz gesetzt werden. Würde mich nicht wundern, umgekehrt, kann ich völlig falsch liegen, sei auch gesagt. Sind nur Gedankenansätze.


So in diese Richtung schätze ich die Dinge ein. Wichtig dabei: Prüfe Deine Situation wie Meinung und treffe eigene, unabhängige Entscheidungen und dies bewusst. Gehe und finde Deinen Weg in diesen Dingen. Dies ist mir als Message wichtig, laufe nicht blind in ein offenes Messer. Ich hoffe dies hilft Dir ein wenig für eine eigene Orientierung.


Damit haben wir das Thema „Angst vor der Inflation - Sieger entstehen im Bärenmarkt!“ ausführlich beleuchtet. Willst Du uns noch etwas mit auf den Weg geben?


Das Thema Inflation und die damit verbundenen Preissteigerungen belasten und beschäftigen uns zurzeit alle sehr. Ich hoffe mit diesem Beitrag Dir ein wenig Licht ins Dunkle gebracht zu haben. So dass Du jetzt ansatzweise klar hast, was Inflation wirklich bedeutet und darüber hinaus sogar ein wenig hinter dem Vorhang schauen konntest. Auch die Gefahr die gesamtgesellschaftlich und finanzpolitisch im Sinne von möglicher Destabilisierung dahinter steht. Viele von uns haben zurzeit Sorge bis hin zu Angst aufgrund dieser Entwicklungen, teilweise je nach persönlicher Einkommens- und Lebenssituation, sogar Existenzängste. Sorge um die Bezahlung der Heiz- und Stromrechnung und das Bezahlen von Lebensmitteln. Viele spüren es jetzt schon massiv, vor allem wie leider an den gesellschaftlichen Rändern unterer Einkommensgruppen sowie Sozialleistungsbeziehern. Andere bezüglich der Aufrechterhaltung ihres oft, international gesehen, sehr guten bis Luxus Lebensstandards, auch dies ist aber verständlich für mich. In dem Fall erdet ein Blick, z. B. auf Menschen in Krisenregionen wie Syrien, Mali, Ukraine und Co., wie ebenso schon der Blick auf ärmere Lebensverhältnisse direkt hier in Deutschland selber. Soweit muss der Blick gar nicht gehen. Dann erkennt man wie gut es einem wirklich geht und was zählt im Leben, kann auch nicht schaden, etwas Demut (wieder) zu lernen.


Ebenso gibt es noch immer einige Menschen, die diese Themen und das Thema Inflation noch nicht ernst nehmen mit seinem Bedrohungspotential in möglicher Auswirkung auf das ganz konkrete alltagsbezogene eigene Leben. Teilweise ungewollt, teilweise mangels Bildungs- und Informationswillen oder unbewussten Verdrängungsmechanismen, aus Angst vor der Angst Dinge zu hören, die ich nicht hören möchte, was aber nicht viel helfen wird und „den Kopf in den Sand stecken“ gleichkommt. Oder es wird oberflächlich betrachtet und meiner Meinung nach völlig unterschätzt. Dann leider aus meiner Sicht.


Ich bin der Meinung, dass die Dinge die erheblich Angst machen, kleiner werden, wenn ich sie verstehe und dann sehe, dass ich nicht völlig ausgeliefert und ohnmächtig bin. Kann ich selber noch Dinge verändern und kontrollieren wie beeinflussen und wenn es nur partiell und im Kleinen ist, wirkt es und wird es stückweise beherrschbar und kann von uns eingeordnet werden, im Sinne von Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.


Genau dies hoffe ich erzielt zu haben, mit insbesondere auch praxisorientierten Ansätzen und Tipps für Deinen ganz unmittelbaren Lebensalltag. Vergiss auch nicht, Dich gerade nicht hineinzusteigern in solche Angstszenarien. Dies nutzt keinem etwas, schon gar nicht der psychischen und physischen Gesundheit von Dir. Zwischendurch einfach das Leben genießen, Lachen nicht vergessen, denn das Leben geht so oder so weiter, Du hast nur das Eine und dies solltest Du, wo immer möglich, genießen. Nur eben nicht achtlos. Vorbereitete Gelassenheit und clever sein, ist mein Empfehlung zu diesem Thema Inflation, bis hin zu Chancen nutzen können, vermögenstechnische Handlungsoption vorausgesetzt, die leider nicht jeder hat, ich weiß. 


Solltest Du in einem dieser Bereiche Deiner Finanzen oder Lebenseinstellungen wie Situation Hilfe benötigen, helfe ich Dir gerne und stehe Dir als Coach und Mentor jederzeit und gerne zur Verfügung, wie für viele Themen mehr. Über eine Kontaktaufnahme diesbezüglich, wie ebenso gerne auch Feedback direkt zu diesem Beitrag, würde ich mich wirklich sehr freuen. Auch in meiner myMPI | Academy und dem damit verbundenen Mitgliederbereich, wirst Du zukünftig Kurse finden, die Dir helfen könnten, schau einfach mal rein. Registrierung ist kostenlos und unverbindlich, wie ebenso mein myMPI |Newsupdate, wenn Du nichts mehr verpassen möchtest. Solltest Du mein Projekt und mich unterstützen wollen, Dir dies gefallen hat, würde mir vor allem helfen, wenn Du dies teilen und weiterempfehlen und ggf. abonnieren würdest, dies hilft mir zurzeit sehr, wie am meisten. Das soll es aber mit dem Werbeanteil jetzt auch gewesen sein und für Deine Unterstützung meinen herzlichen Dank. Wobei: Wenn Du mir Feedback zu diesem Beitrag direkt geben möchtest, nutze doch direkt die Umfrage unter diesem Beitrag oder nutze die diversen Kontaktmöglichkeiten auf meiner Website. Schaue Dich einfach mal um, würde mich freuen.


Zu guter Letzt bei aller Wissensaneignung und sich Beschäftigen mit Dingen des Lebens, persönliche Dinge wie in punkto Finanzen, bleibt es wahrscheinlich immer so: „Leben ist das was passiert, während Du planst!“. Dies gilt meiner Meinung nach auf allen Ebenen. Siehe Corona, siehe Ukraine, siehe Klima und vieles mehr. Wichtig ist gelassen zu bleiben und allgemein gut aufgestellt sein, seine eigenen und unabhängigen Wege selbstverantwortlich zu finden. Ich hoffe dies siehst Du auch so. In diesem Sinne würde ich mich freuen, wenn Dir dies gefallen hat, ich Dich ein wenig unterhalten und eventuell neugierig auf mehr machen konnte von myMPI, bedanke mich ganz herzlich für Deine Lebenszeit die Du hier mit mir verbracht hast, würde mich freuen von Dir zu hören, in welcher Form auch immer.

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